Slade


"Wir sind keine Gruppe, der es darum geht, jeden Abend perfekt zu spielen. Viel wichtiger ist, dass die Leute sich nach dem Konzert gut fühlen und begeistert sind."

Die vier Rockers aus Wolvenham sind mit ihrem „Get Down And Get With It“

vor etwa einem Jahr aus der Anonymität herausgetreten und weltweit bekannt geworden. Ihr Erfolg hat sie beeinflusst, aber nicht im negativen Sinn. Vielleicht benehmen sie sich etwas freier als früher, vielleicht kleiden sie sich etwas auffälliger und modebewusster, als das in ihrer Skinhead-Periode der Fall war. Doch das sind unwichtige Veränderungen; mit ihrer Musik haben sie nichts zu tun.

Chas Chandler, ehemaliger Manager von Jimi Hendrix, sorgt heute für die Slade. In der Rolle des Producers ist er wieder der grosse Mann hinter ihrer neuen Single „Take Me Back ‚Ome .

Dave Hill: „Chass und John Steel (Ex-Drummer der Animals und heute Chandlers Assistent -Red.) haben sich viel Mühe gegeben, uns zum Durchbruch zu verhelfen. Wahrscheinlich wäre es uns ohne Chas nie gelungen. Er hat immer an uns geglaubt, auch als es zwei Jahre lang völlig daneben ging“. Jimmy Lea: „Als wir Chas damals kennenlernten, konnte keiner von uns komponieren. Er gab uns Selbstvertrauen und das brauchten wir, denn wir waren alle ein bisschen eingeschlafen, hatten nicht mehr so viel Lust“.

Wichtig: Der Sound muss auch „live“ stimmen Hill ist der Meinung, die neue Single sei das beste, was Slade je produziert haben und erstmalig repräsentativ für das, was sie auf der Bühne machen. Hill:

„Look Wot You Dun“ klang „live“ nie so wie auf der Platte. Es ist nun einmal eine Tatsache, dass man im Studio Möglichkeiten hat, die sich auf der Bühne nicht realisieren lassen. Deshalb wollen wir in Zukunft auch nur noch Nummern aufnehmen, die wir „live“ genauso bringen können. Nummern wie „Get Down And Get With It“ zum Beispiel.

Die Atmosphäre bei den Aufnahmen Vor einiger Zeit erschien die zweite Slade-LP, Titel: „Slade Alive“. Die erste, „Play It Loud“ war eine echte Studio-Aufnahme, während „Slade Alive“ zwar auch im Studio, aber vor speziell eingeladenen, enthusiastischen Fans entstand. So hatte die Platte eine gute Live-Atmosphäre und das ist insofern interessant, als man deutlich hören kann, wie und wann die Gruppe am besten loslegt. Dennoch will man sich nicht darauf festlegen, in Zukunft ausschliesslich „live“ aufzunehmen.

Lea: „Wir wollen immer mal wieder was anderes machen. Man muss ständig am Ball bleiben, immer nach neuen Wegen suchen, sonst ist man verloren. Ich glaube, dass wir auf diese Weise noch eine ganze Weile Oben bleiben werden. Unsere Musik begeistert ja eine Generation, zu der auch wir selbst gehören“.

Grössere Säle: Eine logische Entwicklung immer mehr Veranstalter wollen die Slade für Auftritte in grossen Sälen, Hallen und Theatern buchen. Hill: „Das ist eine gesunde Entwicklung. Wir hätten auch früher schon in einer grösseren Halle spielen können, aber wenn dann nur eine Handvoll Leute kommt, schadet das der Popularität. Ausserdem wäre das schlechte Publizität für unseren Namen gewesen“. Es gibt Leute, die behaupten, Slade machten auf dem Podium nur eine Menge Krach. Dazu Dave Hill:

„Wir arbeiten hart an unserem Repertoire und wir üben sehr viel. Wenn man ins Studio geht, um eine Nummer aufzunehmen, muss schon vorher alles gut stimmen. Vergesst nicht, dass die Leute, die uns noch nie gesehen haben, ihr Urteil anhand der Platten bilden. Ich bin davon überzeugt, dass wir „live“ nicht schlecht sind. Aber ja… man kann nicht verlangen, dass unsere Musik allen gefällt…“