Softer Start


Downloadshops im ME-Praxistest. Diesmal: Sony CONNECT Net Music Store Die Erfolgsformel der amerikanischen Konkurrenz scheint einfach: iTunes Music Store + iPod Player = Gewinn. Mit günstigen Download-Preisen und einem trendigen Digital-Player hat Apple den Markt aufgerollt. Jetzt will Sony mit der gleichen Formel Erfolg haben. Seit Juli ist der CONNECT Net Music Store leicht eingeschränkt mit einem „Soft Launen“ am Start. Und ab Herbst gibt es dann endlich den passenden Hightech-Player im Laden: den Sony VAIO Pocket Music Player VGF-AP1. Doch hier soll es ja erst mal nur um den Download-Shop gehen.

Wie bei den letzten Testkandidaten braucht man für den Zugang zum Music Store leider zuerst die hauseigene Browser-/Player-/Playlist-Software. Entweder wurde „SonicStage“ schon beim Kauf eines (ATRAC3-fähigen) Sony-Produkts mit erworben oder man lädt sich tapfer das 30 MB-Paket down. Ein weiterer Kritikpunkt (der auch für Apple gilt): Sony beharrt auf ein eigenes Dateiformat – in diesem Fall ATRAC3, das sich auf keinem normalen portablen MP3-Player abspielen lassen lässt! Wer dieses Manko in Kauf nimmt, hat dann aber nicht viel zu meckern. „SonicStage“ funktioniert einwandfrei, ist hübsch anzusehen und übersichtlich. Wird online der Titel oder Interpret in die Suchmaske getippt, kommen bei Mainstream-Anfragen relativ positive Ergebnisse heraus. Auch die Chart-Positionen sind bei CONNECT einigermaßen gut vertreten [viervon zehn gesuchten Titeln]. Doch natürlich interessiert die meisten ME-Leser mehr der Alternative- und Indie-Bereich sowie diverse stilistische „Randgruppen‘. Fangen wir mit interessanten Neuheiten der letzten Wochen an: American Music Club, The Libertines, Heimet, Björk, Soulwax.The Prodigy oder Tom Liwa? Keines der neuesten Alben ist zum Testzeitpunkt verfügbar. Lediglich die ersteren vier Bands bringen akzeptable Suchergebnisse im älteren Repertoire zum Durchschnittspreis von 1,19 Euro. Liegt das enttäuschende Ergebnis nur an mangelnder Aktualisierung des 300.000 Song-Repertoires? Doch auch beim Eintippen der Top 10 der September-Lesercharts sind nur vier der zehn Lieblingsbands (zudem nicht immer mit dem aktuellen Album) abrufbar. Zum Abschluss kann dann der Sony Music Store wenigstens im Bereich Oldie oder (älterer) Jazz noch einige Punkte sammeln. Fazit: Der Net Music Store CONNECT bewegt sich zwar im oberen Mittelfeld der bisherigen Testkandidaten; die Preise, die Benutzerfreundlichkeit und das Mainstream-Repertoire sind gut bis befriedigend. Doch im Bereich Independent, aber auch in punkto Aktualität muss man wieder gehörige Abstriche machen.