Im Vergleich zu früher fühle ich mich heute relativ wohl auf einer Bühne“, erzählt Walter Becker (50) im Interview. Nur, um gleich relativierend anzufügen: „Zu einem extrovertierten Menschen bin ich aber dennoch nicht geworden. Es gibt jede Menge Typen,die wurden nurausdem einen Grund Popmusiker, weil sie dabei vor einem Riesen-Publikum auf einer Bühne stehen dürfen. Aber das war zu keiner Zeit meine Motivation.“ Steely Dan haben es nie wirklich genossen, Konzerte zu geben. Donald Fagen (52) erinnert sich: „Wir wollten schon 1974 damit aufhören. Die Umstände haben einfach nicht gestimmt. Die Band wurde zu schnell zusammengestellt. Es gab jede Menge Probleme. Heute sieht das anders aus. Wir haben die beste Band, die wir je hatten. Es macht wieder richtig Spass.“

Ein ganz besonderes Verhältnis haben die beiden Perfektionisten dabei zu Deutschland, wo sie im September insgesamt vier Shows spielen werden: „Ich freue mich besonders auf Deutschland“, so Walter Becker, „da hat man das Gefühl, dass die Leute begriffen haben, dass die Welt nicht größer wird. Die Menschen kümmern sich deshalb um ihren Lebensraum. In Amerika dagegen hausen die Leute irgendwo, bis der jeweilige Landstrich völlig verdreckt ist. Und dann ziehen sie woanders hin.“