Steven Spielberg fordert: „Keine Oscars mehr für Netflix-Filme!“


Der dreimalige Oscar-Preisträger Steven Spielberg möchte verhindern, dass Streaming-Dienste Oscars für ihre Produktionen erhalten. Netflix hat auf die Kritik reagiert.

Einer der großen Sieger der diesjährigen Oscars war das mexikanische Filmdrama „Roma“ von Regisseur Alfonso Cuarón: In zehn Kategorien nominiert und in drei ausgezeichnet, unter anderem in der Kategorie „Beste Regie“. Damit ist Steven Spielberg aber nicht einverstanden.

„Roma“ wurde nur teilweise in Kinos gezeigt, denn eigentlich ist er ein Netflix-Film. Damit zählt „Roma“ für Steven Spielberg zu TV-Filmen, die aber schon ihre eigenen Auszeichungen haben, wie zum Beispiel den „Emmy“. Für Spielberg ist damit klar, dass Filme von den Streaming-Diensten, wie Netflix und Amazon Prime keine Preise gewinnen dürfen, egal wie gut sie sind.

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„Ich glaube nicht, dass Filme, die weniger als eine Woche im Kino laufen, sich für die Oscar-Nominierungen qualifizieren sollten. Filmemacher werden es schwer haben, Geld zu beschaffen oder beim Sundance Festival anzutreten und bringen möglicherweise eines der Spezial-Labels dazu, ihre Filme in den Kinos zu veröffentlichen. Und immer mehr von ihnen werden das SVOD-Geschäft (Streaming Video On-Demand) ihre Filme finanzieren lassen, vielleicht mit dem Versprechen, für eine Woche im Kino zu landen, um sich für Preise zu qualifizieren. Aber Fakt ist, wenn du einem Fernsehformat verpflichtet bist, bist du ein Fernsehfilm.“

Mit dieser Meinung ist Spielberg nicht alleine. „Wenn Netflix sich wie ein Studio verhält, sollte es auch eine Art Standard geben“, sagte ein Sprecher der Oscar-Akademie. „Die Regeln wurden umgesetzt, als sich niemand diese Gegenwart oder Zukunft vorstellen konnte. Wir brauchen ein bisschen Klarheit. “

Chancen auf „Bester Film“: Mit „Roma“ ist Netflix auf Oscar-Kurs

Zwar gibt es bisher die Regel, dass ein Film auch im Kino gelaufen sein muss, um sich für die Oscars qualifizieren zu können, diese Regel umgeht Netflix allerdings, indem die Filme nur für eine sehr kurze Zeit in den Kinos zu sehen sind, bis sie dann ausschließlich auf Netflix ausgestrahlt werden.

Das Hauptargument liegt zwar in der Kinoverbreitung, aber auch im Marketing von Netflix. Berichten zufolge gab Netflix zwischen 25 und 50 Millionen US-Dollar für das Oscar-Marketing aus, im Gegensatz zu den fünf Millionen US-Dollar, die Universal ausgegeben hat. Darüber hinaus wird argumentiert, dass das Marketing nicht dafür genutzt wird, Zuschauer in die Kinos zu bringen.

Allerdings ist nicht jeder Spielbergs Meinung. So sagte etwa der amerikanische Journalist Roland Martin, dass Netflix diversen Gruppe von Filmemachern viel mehr Möglichkeiten biete, als die traditionellen Filmstudios es täten.

https://twitter.com/rolandsmartin/status/1101690215171801090?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E1101690215171801090&ref_url=https%3A%2F%2Fwww.watson.de%2Fleben%2Fnetflix%2F570072285-keine-oscars-fuer-filme-von-netflix-oder-amazon-prime-fordert-steven-spielberg

Mittlerweile hat sich Netflix zu Steven Spielbergs Forderungen geäußert:

„Wir lieben Kino. Und hier sind noch ein paar andere Dinge, die wir lieben:

  • Zugang für Menschen, die es sich nicht immer leisten können, oder deren Städte keine Kinos haben
  • Jeden, immer und überall an neuen Erscheinungen teilhaben zu lassen
  • Regisseuren mehr Möglichkeiten geben, ihre Kunst zu teilen

Diese Dinge schließen sich nicht gegenseitig aus.“

https://twitter.com/NetflixFilm/status/1102418557760024578?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E1102418557760024578&ref_url=http%3A%2F%2Fwww.pcgames.de%2FKino-Thema-130800%2FNews%2FSpielberg-kritisiert-Streaming-Service-Netlix-1276648%2F