Kraftwerk: „Boing Boom Tschak

„Ist das nicht dieser Kerl aus Berlin, der mit seiner Stimme Trommeln imitiert? Wie hieß der nochmal? George Kranz? In jedem Fall ist klar, daß diese Aufnahme von Deutschen gemacht wurde. Ihr habt nämlich hier wirklich einen eigenen ethnischen Sound.

Kraftwerk? Interessant. Für ein Publikum, das ohnehin in der Popmusik meist Texte hört, die es wegen der englischen Sprache nicht versteht, für solche Zuhörer ist ein ,Boing Boom Tschak‘ wohl völlig ausreichend. Der Song selbst fällt in die Kategorie Muzak. Belanglos.“

Sting: „Strange Fruit

..Steh‘ ich total drauf. Hey, die Stimme klingt mir aber sehr nach Sting. Ist er das wirklich? Ist ja amüsant.

Zu der Nummer kann ich nur sagen, daß Sting auf den Police-Tourneen beim Soundcheck jahrelang so gesungen hat, wenn er rumblödelte. Nun stellt sich heraus, daß er diese ganze Jazz-Kiste sehr ernst meint.

Hmm … er ist ein verdammt guter Poet, einer der besten, die sich der englischen Sprache bedienen. Auch wenn dieser Song gerade nicht aus seiner Feder stammt — original von Billie Holiday. glaube ich — so macht er die Worte durch seine Interpretation zu den eigenen. Nicht unbedingt meine Art Musik, aber da muß man schon den Hut ziehen.

Und da du mich jetzt sicher zur Police-Reunion befragen wirst, sag‘ ich lieber gleich, nein, es wird in naher Zukunft keine geben. Diese Greatest Hits-LP war lediglich eine Idee unserer Buchhalter.“

Bob Geldof: „This Is The World Calling“

„Oh! (nach dem Gitarrenintro) Billy Gibbons! ZZ Top! Nein, doch nicht. Jetzt hört man’s — Onkel Bob. Ich werde kein schlechtes Wort über ihn verlieren. Jedermann sollte dieses Album kaufen, egal ob er’s mag oder nicht. Wir haben jetzt Bob-Aid! Er verdient jede Unterstützung dieser Welt. Und dieser Song klingt obendrein absolut großartig. Schluß. Aus. Basta!“

David Bowie: „When The Wind Blows“

….. (verdreht die Augen)… bitte Bowie, wach auf! Jedesmal wenn er tiefschürfend und salbungsvoll wird, schlafen mir die Füße ein. Fürchterliches Pathos! Bowie klingt wie Biolek. Gibt’s diese TV-Sendung noch? Bios Bahnhof? Genauso klingt David Bowie. Geldof ist ein viel besserer Sänger! Warum nehmen die Leute Bowie immer so ernst? Kapiere ich nicht. Natürlich gebührt ihm Respekt für außergewöhnliche Verdienste um die Popmusik. Aber das ist schließlich mehr als ein Jahrzehnt her!“

Duran Duran: „Skin Trade“

„Klingt wie müder Prince! Ich glaube, ich werd‘ nicht drauf kommen. Sag’s mir. Duran Duran? Seit wann singt Simon Le Bon denn Falsett? Nun, ich hoffe, dieser Song ist nicht symptomatisch für das ganze neue Album. Ich bin wirklich neugierig, ob die den Sprung übers Teenager-Image hinaus schaffen. Wir hatten ja auch mal damit zu kämpfen. Wie gesagt, ich mag die Band sehr und wünsche von ganzem Herzen alles Gute.“

Eric Clapton: „Tearing Us Apart“

„Das Gitarrenriff könnte von J.J. Cale stammen. Aber die Stimme … ah! Eric Clapton. richtig? Ich stehe schon auf diese Blues-Rock-Sachen. Obwohl man gleich schräg angeguckt wird, wenn man sowas sagt. Aber das ist mir sowieso wurst. ZZ Top oder Stevie Ray Vaughan oder Clapton — das hat nichts mit old-fashioned oder new-fashioned zu tun. die sind einfach so wie sie sind, damit arundehrlich und daher sehr gut!“

Timbuk 3: „The Future’s So Bright, I Gotta Wear Shades“

….. (nach drei Takten) … na, wenn ich das nicht kennen würde, war‘ ich ja taub. Mein Bruderherz (Miles Copeland – Manager der Police und Chef des Plattenlabels I.R.S. — Red.) liegt mir damit ja nur noch in den Ohren. Der wird nicht aufgeben, bis diese Gruppe es geschafft hat. Und sein Durchsetzungsvermögen ist ja berühmt-berüchtigt. Miles meint, daß diese Band das beste ist, was die Xüer Jahre hervorgebracht haben. Ich finde sie auch ganz witzig…“

Boston: „Amanda“

….. (immer tiefer in die Kissen sinkend)… was haben wir denn hier? R.E.O. Speedwagon? Survivor? Styx? Peter Cetera? Eagles-Reunion? Jefferson Starship? Klär mich auf. auch wenn’s absolut unnütz sein wird. Wie? Boston? Gut, ich habs glücklicherweise gleich wieder vergessen können …“