Stöberstube


Downloadshops im ME-Praxistest. Diesmal: MSN Music

Während das Team von Microsoft-Chef Bill Gates immer noch emsig an seinen multimedialen Visionen – inklusive MSN-Onlineshop – gebastelt hatte, konnte der Konkurrent Apple längst mit einer perfekt getuneten Download-Plattform in Pole-Position gehen. Doch jetzt will Microsofts MSN-Musikdienst die Verfolgung des Gegners iTunes aufnehmen. Seit Oktober etabliert Microsoft seinen eigenen Onlineshop in den USA und diversen anderen Ländern. Die Oberfläche von MSN Music ist relativ spartanisch und damit hübsch übersichtlich gehalten. Die Downloads können entweder direkt über den normalen Browser erfolgen oder man besorgt sich ein spezielles Plug-in für den Windows Media Player. Dieser so genannte“.Music Manager“ verwandelt den bekannten Player in einen Online-Shop, der unbedarften „gläsernen“ Musikliebhabern sogar „individuelle‘ Titelvorschläge unterbreiten kann. Schöne neue Microsoft-Welt… Wer keine Tendenz zum paranoiden Gates-Gegnertum zeigt, wird sich mit dem Shop schnell anfreunden. Gut durchdacht und benutzerfreundlich lässt er einen mit wenigen Klicks zu den gewünschten Musikdownloads gelangen. Erfreulicherweise gibt es beispielsweise die neuesten Alben von Nick Cave & The Bad Seeds, Fanta4odervon R.E.M. Etwas weniger positiv fällt wieder mal die Suche im Indie-Sektor aus: Weder Elliott Smith, Anajo noch Adam Green sind verfügbar. Besser sieht es zum Beispiel mit Max Herre und Franz Ferdinand aus. Interessant ist, dass ältere Albumtracks von The Faint zwar nicht als echte Downloads, aber immerhin als kostenpflichtige Streams in voller Länge im Katalog sind. Für 1 Cent lassen sich so übrigens relativ viele Titel komplett“.nur anhören“ leinige kann man trotzdem für 99 Cent zusätzlich downloaden]. MSN Music bricht damit eine Lanze für kostengünstiges wildes Stöbern in Neuem und Unbekanntem. Fazit: MSN Music kann dank günstiger Preise von 99 Cent und einem relativ ausgewogenen Repertoire durchaus mit der Konkurrenz mithalten. Auch in punkto Benutzerfreundlichkeit gäbe es eigentlich keine Beschwerden – wären da nicht die fehlenden Minimal-Angaben wie das Erscheinungsjahr eines Albums; ganz zu Schweigen vom Fehlen redaktioneller Inhalte odervon Biografieh.