Tanz den Ödipus


Promi-Kinder haben’s schwer Stets werden sie am Genius der übermächtigen Eltern gemessen — und gelten letztendlich doch nur als blasse Reproduktionen, die bekannte Namen und hilfreiche Verbindungen ausspielen. Auch Nona Gaye — Tochter des 1984 erschossenen Soul-Sängers Marvin Gaye — ist sich der Bürde bewußt. Doch mit ihrem Debütalbum »Love For The Future“ geht die 17jährige in die stilistische Offensive: Durch und durch tanzbarer Pop-Soul hat mit Papis Balladen nur wenig gemein. Ganz im Gegenteil — allzu glattpolierte Klänge ä la Janet Jackson dürften in Marvins Kiste eher für hochtourige Rotationen sorgen.