The Afghan Whigs, Chet Faker, Jan Delay – die Platten der Woche vom 11. April 2014


Diese Woche erscheinen unter anderem die Alben DO TO THE BEAST von The Afghan Whigs, BUILT ON GLASS von Chet Faker und HAMMER & MICHEL von Jan Delay. Alle weiteren Neuheiten findet Ihr im Text und in der Galerie.


Album der Woche: The Afgan Whigs – DO TO THE BEAST

Die amerikanische Musikzeitschrift „Spin“ wagte einmal die Prognose: „Sub Pop’s next time bomb is about to explode. Take cover!“ Gemeint waren die Afghan Whigs und deren drittes Album CONGREGATION, das weder für den Durchbruch der Band sorgte, noch es in irgendwelche Charts schaffte. Das war 1992, und auch der darauf folgende Wechsel zum Major Elektra änderte nur wenig an diesem unbefriedigenden Status.

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Chet Faker – BUILT ON GLASS

Seit drei Jahren steht Nicolas Murphy für eine eigenwillige Mischung aus elektronischer Musik und traditionellem R’n’B, Gospel wie Soul – aber auch analogen Instrumenten und modernster Studiotechnik. Ein Ansatz, den er bereits auf ein paar EPs und sporadischen Tourneen präsentiert hat. Jetzt wagt er sich an das Album – und macht eine gute Figur. Weil das Dutzend Songs, das er in einem alten Kühlhaus auf dem Melbourner Fleischmarkt aufgenommen hat, klassisch und doch modern, experimentierfreudig und arty, aber auch kommerziell anmutet.

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Jan Delay – HAMMER & MICHEL

Der Bass an der Kette, das Schlagzeug vom TÜV Rheinland abgenommen, alle Gitarren gerichtet und gebleacht, zu jedem Riff ein Quellenhinweis, nicht, dass noch Beschwerden kommen wie: „Der Entertainment-Doktor hat bei seinem jüngsten Titel geschummelt!“ Aber da Delay sein Prahlhans-Grundstudium an der Rap-Schule absolviert hat, darf er natürlich trotzdem behaupten, dass seine vierte Soloplatte eine echte Rockplatte ist. Wer´s glaubt, wird in diesem Leben wohl aber nicht mal mehr ein Selig-Fan.

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Smoke Fairies – SMOKE FAIRIES

Nun haben diese Damen also auch Joy Division entdeckt. Die ersten Akkorde von „We’ve Seen Birds“ kennt man aus „Love Will Tear Us Apart“. Damit enden die Parallelen aber auch schon. Um im Bild des Songtitels zu bleiben: Das vierte Album der Smoke Fairies hört sich nach Vögelchen an, die enthusiasmiert das Nest verlassen. Zeit wird es. Nach ihrem Zweitwerk THROUGH LOW LIGHT AND TREES wurde Katherine Blamire und Jessica Davies eine tragende Rolle in der Szene zugetraut. Richard Hawley lobte sie, Laura Marling interviewte sie, und eine Single bei Jack Whites Label Third Man steht auch zu Buche.

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Young Knives – SICK OCTAVE

Den Young Knives darf man mit ihrem vierten Album ein „Reset“ unterstellen: die Suche nach der Freiheit, sich von der eigenen Indie-Rock-Geschichte zu lösen. „I can feel that I’m changing into something awful“ – Henry Dartnalls Gesang steht wie eine Ansage über diesem Album, der Song handelt von der Alzheimer-Erkrankung des Großvaters, er erzählt im selben Moment aber auch etwas von dem Monster, das in einem Rockmusiker steckt.

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Thus Owls – TURNING ROCKS

Nun haben diese Damen also auch Joy Division entdeckt. Die ersten Akkorde von „We’ve Seen Birds“ kennt man aus „Love Will Tear Us Apart“. Damit enden die Parallelen aber auch schon. Um im Bild des Songtitels zu bleiben: Das vierte Album der Smoke Fairies hört sich nach Vögelchen an, die enthusiasmiert das Nest verlassen. Zeit wird es. Nach ihrem Zweitwerk THROUGH LOW LIGHT AND TREES wurde Katherine Blamire und Jessica Davies eine tragende Rolle in der Szene zugetraut. Richard Hawley lobte sie, Laura Marling interviewte sie, und eine Single bei Jack Whites Label Third Man steht auch zu Buche.

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Off! – WASTED YEARS

In George Orwells dystopischem Meisterwerk „1984“ beschreibt der Autor ein Fernsehprogramm, das von der herrschenden Partei produziert wird. Es soll die Parteimitglieder dazu bringen, ihre unterdrückten Ängste auf den Feind auf dem Bildschirm zu projizieren, und sie damit gefügiger machen. Die Sendung hieß „2-Minuten-Hass“.

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Dieter Meier – OUT OF CHAOS

Na, so was! Gehen da doch tatsächlich zwei Männer fremd, die über Jahrzehnte unzertrennbar miteinander verbunden schienen: Boris Blank und Dieter Meier, die beiden Zürcher, die seit 1979 als Yello den Electropop immer wieder neu auslegen und Mitte der 80er-Jahre mit „Oh Yeah“ und dem „Formel Eins“-Intro „The Race“ Welthits landeten. Blank hat gerade das mit Sängerin Malia eingespielte Album CONVERGENCE veröffentlicht.

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 Wallis Bird – THE ARCHITECT

Schön, dass die klassische Berliner Geschichte doch noch existiert: Wallis Bird zog im vergangenen Jahr in die deutsche Hauptstadt und dann erst einmal durch die Clubs. Dieser Ortswechsel ist auf ARCHITECT, dem vierten Album der Irin, zu hören. Die Lagerfeuer-und Straßenmusikmomente sind seltener geworden, dafür setzt Bird ihre Gitarre immer wieder als funky Rhythmusinstrument ein.

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Liz Green – HAUL AWAY!

Dem Cover nach könnte man glauben, ihr stünde das Wasser mehr als nur bis zum Hals. Aber eigentlich symbolisiert Liz Greens Bemalung eine tiefe Beziehung zum Seemannslied. Der Titel ihres zweiten Albums bezieht sich auf Frachttransport auf dem Wasserweg. Dazu gesellen sich Stücke, die „River Runs Deep“, „Where The River Don’t Flow“ und „Island Song“ heißen.

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Chuck Inglish – CONVERTIBLES

Mit WHEN FISH RIDE BICYCLES haben Chuck Inglish und Sir Michael Rocks gezeigt, dass man sich im HipHop nicht verbissen und grobschlächtig geben muss. Man hat sie deshalb schon etwas vermisst, die beiden Rapper, die zusammen unter dem Namen The Cool Kids bekannt geworden sind. Seit Veröffentlichung ihres Albums haben die beiden getrennt voneinander Mixtapes veröffentlicht.

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Horse Thief – FEAR IN BLISS

Die aus dem texanischen Denton stammenden und wegen eines Studiums nach Oklahoma City übergesiedelten Neulinge sind zum ersten Mal mit der EP GROW DEEP, GROW WILD aufgefallen, vor allem wegen des euphorisierenden Popsongs „I Am The Bear“. Im Vergleich dazu wirkt das Album melancholischer. Mit den perlenden Gitarren und dem Wehklagen in „I Don’t Mind“ werden Freunde von Interpol gut leben können.

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