The Rainmakers – Frankfurt, Batschkapp


Läßt man mal textliche Inhalte außenvor und verzichtet großzügigerweise auch auf tiefergehende musikalische Vergleiche, so sind The Rainmakers aus Kansas City für Amerika das, was die Godfathers (siehe auch S. 63) im Moment für die britische Szene darstellen: eine absolut zeitgemäße Interpretation eines beinah verloren geglaubten Rock ’n‘ Roll-ldioms. das – auf solch überzeugende Weise zu neuem Leben erweckt – nicht nur eine Vergangenheit, sondern durchaus auch wieder eine Zukunft hat.

Sind die Briten bei ihren Konzerten punkinfiziert, so frönen die Amis streckenweise einem entstaubten Country. Und entfachen die Rainmakers auf Vinyl schon mehr als ein laues Lüftchen, so bläst dem Hörer beim Live-Set ein scharfer Wind ins Gesicht. Getreu der Zielsetzung des Songwrilers. Sängers und Rhythmusgitarristen Bob Walkenhorst präsentiert das College- und Barerprobte Quartett seine twungin’guitars und „begnügt“ sich damit, für immer simple Gitarrenmusik zu spielen.

Doch daß man auch mit der klassisehen Vierer-Formation durchaus stilistische Freiräume hat und keinem Zeitgenossen zu nahe treten muß, beweisen die Rainmakers ein ums andere Mal: Crecdence Clearwater Revival wird in „Rockin‘ At The T-Dance“ eine kurze Referenz erwiesen; „One More Summer“ wird bestimmt von kernigen Rock’n-‚Roll-Riffs, ohne dabei aber George Thorogood ins Handwerk zu pfuschen. Und wenn sie zu musikalischen Landpartien in die Weite amerikanischer Landschaften ansetzen, sind sie – trotz Überschneidungen – von Jason & The Scorchers immer noch weit entfernt. Garagen-Sound à la Long Ryders fabrizieren sie ebenfalls nicht, auch wenn er ihnen nicht völlig fremd sein dürfte. Dank ihrer individuellen Bühnenpräsenz mit clownesken Einlagen gelingt den Rainmakers ein ganz eigenes Ding.