Tobias Künzel


Euer Album „Alles mit’m Mund“ ist gefloppt, eure Tournee mußte in kleinere Hallen verlegt werden. Sind die Prinzen am Ende?

Quatsch! Ich finde, bei 200.000 verkauften Platten muß man nicht von einem Flop sprechen, auch wenn unsere vorherigen Alben erheblich mehr verkauft haben. Im übrigen spielen wir lieber in vollen 2.oooer Hallen als in halbleeren Riesenarenen.

Hattet ihr die Hit-Tantiemen, die ihr jetzt nicht kassiert, schon verplant?

Blödsinn. Hits kann man eh nicht planen. Aber ganz im Ernst, wir waren auch früher, als wir wenig verdient haben, zufriedene Menschen. Schließlich sind wir in erster Linie Musiker. Das Geld ist uns nicht so wichtig, wie viele glauben.

Tut es weh, daß „Viva“ und „Bravo“ sich nicht mehr für euch interessieren?

Wieso sollte es? Ich für meinen Teil rede sowieso viel lieber mit dem Musikexpress als mit Bravo.

Habt ihr euer Publikum in den letzten Jahren möglicherweise überfüttert?

So wurde ich das nicht sehen. Nimm das Beispiel Leipzig. Dort spielen in diesem Jahr U2, Phil Collins und Kiss. Ist doch klar, daß sich die Leute dann sagen: Die Prinzen hab‘ ich in den letzten Jahren dreimal gesehen, diesmal guck‘ ich mir U2 an. Die Geldbeutel der Leute werden eben nicht voller

Welche Pläne haben die Prinzen?

Zunächst haben wir uns eine einjährige Livepause verordnet während der wir all die Dinge realisieren wollen, zu denen wir in den letzten Jahren nicht gekommen sind. So wird sich Jens Sembdner für eine Weile nach Australien verdrücken. Und ich kümmere mich zusammen mit Wolfgang Lenk um mein Musical „Elixier“, das im Februar ’98 in Leipzig uraufgeführt werden soll. Die Prinzen wollen zum Ende dieses Jahres eine Weihnachtsplatte veröffentlichen Und ein Album mit neuen Songs kommt sicherlich schon im nächsten Jahr.