TV-Tipp am Ostermontag: „Independence Day 2: Wiederkehr“


Sat 1 zeigt um 20:15 Uhr Roland Emmerichs Fortsetzung zum 90er-Hit mit Will Smith. Die ist zwar nicht besonders clever, aber dennoch beeindruckend.

Roland Emmerich juckt es wieder in den Fingern. Ein richtig schöner Vernichtungsbombastfilm muss her. Sein Queer-Drama „Stonewall“ (2015) lockte kaum jemanden hinterm Ofen hervor und wollte auch so gar nicht in seine Vita passen. Nun besinnt sich der Popcornkino-Experte wieder auf das, was er problemlos auch mit geschlossenen Augen hinbekommen würde. Er haut alles kurz und klein.

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„Independence Day: Wiederkehr“ setzt zwanzig Jahre nach der ersten Alien-Attacke an. Will Smith alias Captain Steven Hiller weilt nicht mehr unter den Lebenden, wird aber wegen seines mutigen Einsatzes (Virus in Alien-Raumschiff verfrachten und damit alle infizieren) als amerikanischer Held gefeiert. Und auch die damalige Kampfansage der Außerirdischen vergisst man nicht einfach so. Vielmehr hat sich eine internationale Organisation gebildet, die ein noch nie Dagewesenes Abwehrsystem gegen Angriffe aus den Weiten des Alls aufgebaut hat. Das kommt ihnen auch zugute, denn der nächste unerfreuliche Besuch steht schon bevor. Die Frage, die nun zu klären bleibt: Wer hat die größere Macht? Menschen oder Aliens?

London brennt

Emmerich hält sich nicht mit Kleinkram auf. Malaysia liegt in Schutt und Asche. London brennt. Die London Bridge kracht zusammen, als wäre sie aus Pappmaché. Selbst bei Dubais Burj Khalifa kennt der deutsche Filmemacher keine Gnade. Schamlos ist das. Auch diese Selbstkopiererei. In der Vergangenheit mussten bei ihm schon das Weiße Haus und sogar das Hollywood-Wahrzeichen dran glauben. Aber bisher war er nicht so weit gegangen, dass er bei dem anhaltenden Fortsetzungswahn mitgemacht hätte. Jetzt schon. Der Grund: Heutzutage ist die Technik viel weiter. Das Hauptdarstellerduo Liam Hemsworth und Maika Monroe sowie Oldtimer Jeff Goldblum (Chemie: geht so) mussten sich zwar immer noch beim Dreh durch Green- und Bluescreen-Wüsten schauspielern, aber dieses Mal konnte Emmerich bereits auf seinem Monitor die gewünschte Szenerie sehen und daran feilen.

Nimmt man mal die fehlende Handlung und jegliche abhanden gekommene Logik beiseite, ist „Independence Day: Wiederkehr“ gar nicht mal so verkehrt. Die Welt liegt in Trümmern und Roland Emmerich macht, dass es geil aussieht. Die Aliens sehen wie stereotype Aliens aus – mit großen Köpfen und langen, Tentakel-Gnubbelfingern. Die Effekte sitzen. Also: why not?