Da wurde manch einer blass um die Nase, letztes ahr beim Southside Festival, als ein missgelaunter Marilyn Manson mittels Konzert-Abbruchs für eine ausgewachsene Publikums- Randale sorgte. Unkenrufer sahen ob des Zwischenfalls auch gleich die Zukunft des gerade erst ins Leben gerufenen kleinen Hrudcrs des seit l‘) l )7 etablierten I lurricane-lestivals in Gefahr. So schlimm ist dann doch alles nicht gekommen, die Bilanz des Festivals war nach grandiosen Auftritten von U’utcn wie Hlur und Massive Attack eine positive, den Manson-Lklal haben die meisten richligerweise unter „That’s eben Rock’n’Roll“ verbucht – die Saison 2000 kann kommen. Nach einem Ortswechsel (weil auf dem Gelände gebaut wird, ist das Festival aus dem ohnehin eher unglamourösen Münchner Vorort Neubiberg ins landschaftlich reizvollere Neuhausen bei Tuttlingen, nahe Konstanz umgezogen; der Festivalplatz mitten in der Natur aul einer weitläufigen I (ochebene wird per Shuttle-Service von Tuttlingen aus erreichbar sein) steht Southside topfit da, ganz zu schweigen vom Mutterschiff Hurricane, das wie gehabt am F.ichenring bei Scheessel über die Kühne gehen wird. Im Büro der I lamburger Konzertagentur Scorpio ist man längst im Festivalfieber, seil Anfang des Jahres arbeitet das leam daran, hodiklassige Aas für das Doppelfestival zu verpflichlen. Schon Irüh standen zwei der I laupt-Attrakiionen fest:Trent Reznors Proto-Industrial-Mctallcr Nine Inch Nails und der funky lanzbär lamirocuai – denkbar gegensätzliche musikalische Pole, die die Handbreite von Hurricane/Southside abstecken. Dazwischen tummeln sich mittlerweile bestätigte Aas wie Live, I UM, Rollins Band, Gomez, Filter, Therapy?, Gianl Sand und – zum groovy Ende der Skala hin – Macy Gray, Moby, Groove Armada und Liika. Knapp drei Wochen, bevor am Wochenende des 24./25. luni die Party steigt, wird die Organisation dann in die heiße Phase übergehen und ein gewaltiger logistischer Apparat in Bewegung gesetzt. Allein bei den letzten I lurricane-l estivals waren je knapp 2000 Milarbeiter mit Aulbau und allem Drumherum beschäftigt (300 allein für Security-Aulgaben). sorgten .38 Stromaggregate für 2,6 Megawatt Salt (so viel wie ein kleines Kraftwerk), wurden 14 Kilometer Bauzaun aufgestellt, 400 Kilometer Kabel verlegt – und 600 Kilo Kis zur Kühlung von Caiering etc. verbraten. a, heiß geht’s her am I lurricane/Southside-Wochenende. Davon können vor allem die Organisatoren ein Lied singen, die man an den Festivaltagen zumeist etwas hektisch durch die Gegend steuern sieht, weil sie neben dem reibungslosen Ablauf vor Ort auch noch den Über-Nacht-Transfer von Bands und F.quipment zum jeweils anderen Festival (je eine LKW-Kolonne von Scheessel nach Neuhausen und zurück) aul die Reihe kriegen müssen. Wie schön, wenn man all dies weiß um sich dann ins Vergnügen zu stürzen. Wohl wissend, dass die größte Anstrengung, die einen als Festivalbesucher an diesem Wochenendeerwartet, ein kleines Intermezzo aul dem Bungee-Trampolin oder der eine oder andere Crowdsurf sein wird. Man sieht sich.

Das genaue Programm und alle Infos zu Hurrkane & Southside 2000 im Festival-Kalender aufS. 92