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Unsere Geheimtipps: Diese 10 Proto-Grunge-Alben solltet Ihr kennen


Im Spannungsfeld zwischen Black Sabbath und Black Flag entstand Grunge und legte den Grundstein für die Revolution des Alternative Rock. Chris Weiß hat live miterlebt, wie es zu Nirvana und Co. kommen konnte. Hier kommen seine Proto-Grunge-Geheimtipps.

6. Bastards – MONTICELLO (1989)

Und noch was Derbes aus der Zeit, bevor das Jahr kam, an dem (der) Punk brach: Die Bastards waren ein Haufen lärmender Höhlenmenschen, die selbst auf dem für Zimperlichkeit nicht gerade bekannten Label Amphetamine Reptile, quasi das Sub Pop für die Grunge-Hipster, aus dem Rahmen fielen als Rockmetzger mit besonders ausgeprägtem Dachschaden. Der Drummer kann nur einen Rhythmus und den nicht besonders gut. Der Rest passt sich an. „I guess I don’t know much!“ Butch Vig, der später NEVERMIND produziert und danach bei Garbage spielt, holt als Produzent alles aus diesen Antiliedern raus. Das ist nicht viel. Aber es reicht.

https://www.youtube.com/watch?v=sbHVZQ9LPkY&list=PLFHGtHkq_Lty7rsmGLWaMq14H7PoUq1_7

7. Steel Pole Bath Tub – BUTTERFLY LOVE (1989)

Die Revolution war in Seattle bereits in vollem Gange, als Steel Pole Bath Tub (anfangs aus Montana, dann San Francisco) fast parallel zur Veröffentlichung des ersten Nirvana-Albums klarmachten, dass Seattle keine Insel ist und Grunge auch in anderen Städten möglich: Wie das Trio hier im Spannungsfeld zwischen Ekstase und Psychose Lärmsplitter auf Popmelodien treffen lässt, nimmt die krachenden Antisongs von IN UTERO vorweg.

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8. Tales Of Terror – TALES OF TERROR (1984)

Eine nennenswerte Punkszene gab es in Sacramento nicht, und kaum jemand listet Tales of Terror als nennenswerte Band der goldenen Ära des US-Hardcore. Aber aus kaum nachvollziehbaren Gründen verschlug es ausgerechnet dieses Quintett immer wieder nach Seattle, wo Kids wie Mark Arm vor der Bühne standen und nicht fassen konnten, was sie zu hören bekamen. Das einzige und niemals wiederveröffentlichte Album ist angefüllt mit irrwitzigen Songs, die klingen, als könnte es sie jede Sekunde aus der Kurve tragen, und verzweifelt um sich kratzenden Gitarren, die sich nicht entscheiden können, ob sie nun Schwindsucht oder Tollwut haben. „Ozzy“ wurde von den Mudhoney- und Pearl-Jam-Vorläufern Green River gecovert.

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9. Pussy Galore – RIGHT NOW! (1987)

Pussy Galore war Jon Spencers Band vor der Blues Explosion, nur mit weniger Blues und mehr Explosion. Was die Band von anderen Formationen aus der New Yorker Noise-Schmiede abhob, war ihre Lust an der coolen Pose. Die Songs auf RIGHT NOW!, ihrem zweiten und besten Album, sind unanhörbar und eigenartig sexy, als hätte man die Filme von Richard Kerns „Cinema of Transgression“ in Musik (oder was man so nennt) gegossen. Die Zeit war reif für Grunge.

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10. Cosmic Psychos – GO THE HACK (1989)

Dass mit Australien immer zu rechnen ist, weiß man seit, naja, den Easybeats? Buffalo? AC/DC? The Saints? Radio Birdman? Birthday Party? Mitte der 80er-Jahre begannen die Cosmic Psychos ihr Unwesen zu treiben, die aussehen wie die letzten Bauern und auch so klingen und natürlich umwerfend sind. Man könnte jedes ihrer herrlich stumpfsinnigen Alben listen, aber bei GOTHE HACK steht das Trio auf dem Cover auf einem Radlader (der dem Bassisten gehört) und es gibt „Pub“ und „Lost Cause“ zu hören, die zwei größten Hits der Band. Der Rest ist aber genauso gut. Weil es eh nur dieses eine Riff bei ihnen gibt. Mehr Mudhoney als Mudhoney!

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Dieser Artikel erschien erstmals im ME 06/2020.