Wenn Mimen mucken


Was brachtest du die Mikros mit herunter? Wenn Schauspieler zum Gesangsmikro greifen, dann sind, um mit Karl Valentin zu sprechen, die Sanitäter in der Näh‘. Einer wie Bruce Willis, der quasi aus dem Kumpelkreis heraus in frommer Naivität rumrockt, ist das eine. Eine ölige Komponente gewinnt das Ganze, wenn etwa Heiner Lauterbach (Foto) „Je T’Aime (Moi Non Plus)“ brünftelt, Heinz Hoenig den lebensweise brummenden Davidoff-Mann (FAMILIENBANDE)und Uwe Ochsenknecht den irgendwie raubeinigen, aber voll so ehrlichen Rockrypen (SINGER, o-TON)gibt. In USA haben sie an der Stelle Billy Bob Thornton, dessen letztes Album HOBO ein gar so „männliches“ Geraune vor dem Herrn ist, daß unfreiwillige Komik nicht ausbleibt. Apropos. Richtig eng wird’s, wenn eine künstlerische Vision ins Spiel kommt. In dieser Hinsicht reicht nichts heran an William „Cpt. Kirk“ Shatners legendäres Werk THETRANSFORMED MAN (1968) mit seinen ironiefrei pathetischen Spoken-Word-Rezitariven von Beatles– und Dylan-Songs. Wenige haben es durchgestanden in seiner ganzen komplett fehlgeleiteten. Ed-Wood’schen Pracht. Ein Meilenstein des Genres.