Wir basteln uns zwölf Hits


„Am Anfang war’s ein blöder Scherz“, meint Wedding-Present-Sänger David Gedge. „Dann merkten wir, daß es möglich war. Und plötzlich erschien es uns als die perfekte Pop-Idee.“ So kommt’s, daß eine der letzten Bastionen britischen Schrummel-Noise-Pops und resolut unkonventioneller Geisteshaltung Ende 1992 in die Rekord-Bücher eingehen wird: Zwölf Mol werden sie die britischen Top 20 geknackt hoben. Einmal pro Monat. Der Trick? Jeden Monat eine neue Single veröffentlichen. Nachdem die erste Auflage von 15000 abgesetzt ist, wird nicht nochgepreßt. Trost für Vinyl-freie Fans: Die Singles erscheinen in zwei Etappen auch auf Longplay-CDs. Ein zynischer Vermarktungstrick? Stöhnt Gedge: „Ich weiß, so sieht’s jetzt aus. Aber so war es nicht gemeint! Die Plattentirma hatte nur Angsl, mit dieser Idee jeden Monat auf einem Berg Singles sitzenzubleiben. Die wollten anfangs sogar nur 5000 pressen!“