Pantera

Far Beyond Driven

Brachial - Monster-Metal aus Texas

Die erste musikalische Begegnung mit Pantera ist so unheimlich wie Disneyland in der Dunkelheit —- wartet hinter der nächsten Ecke die Schöne, oder lauert dort doch eher das Biest? FAR BEYOND DRIVEN nun nimmt jeden Zweifel: es ist die Bestie. Und selbst wenn man sich nach und nach an ihr Zähnefletschen gewöhnt -— zum pflegeleichten Haustier wird Pantera nie mutieren. Wie denn auch. Die Drums donnern urgewaltig wie ein Erdbeben. Der Boss läßt wuchtig jeden Tieftöner erzittern. Und die Gitarre entfesselt einen Tornado aus treibenden Tönen. Derweil weckt der Gesang Erinnerungen an den sterbenden King Kong auf dem Empire State Building — an ein veritables Monster eben. Überhaupt haben die vier von Pantera mit ihrer dritten CD eines der aggressivsten Alben der Rockgeschichte aufgenommen. Allenfalls Sepulturas CHAOS A.D. kann sich noch mit dem brachialen Sound von FAR BEYOND DRIVEN messen.

Pantera, dieser fulminante Vierer aus Texas, läßt Elemente aus fast allen schwerverdaulichen Musikrichtungen in seinen kompromißlosen Sound einfließen. Thrash, Grunge, Industrial, Hardcore und Death Metal — alles wird nach Art des Hauses dazu eingesetzt, die Fundamente erzittern zu lassen. Daneben benutzt die Band auch Soundeffekte, wie man sie aus Horrorfilmen kennt. Beim Grusel-Intro von „Hard Lines“ beispielsweise könnte jederzeit der Hund von Baskerville um die Ecke biegen. Doch dann ertönt wieder dieser schwergewichtige Saurier-Rock, der die Nadel auf der Richter-Skala in neue Höhen treibt. Schwindelerregend.