Hotlist 2014: Dena


Seit acht Jahren dabei, jetzt endlich auch auf (eigenem) Album: der tanzbare Pop von Dena.

Den Leuten, die mit Begeisterung das Kleingedruckte in CD-Klapphüllen lesen, ist der Name Dena womöglich schon seit Sommer 2006 geläufig. Auf dem Album DREAMS von The Whitest Boy Alive findet sich nämlich ein Song namens „Don’t Give Up“, für den Dena damals Backing Vocals beisteuerte, wie die ganz Ausgeschlafenen im Innenteil der Platte nachlesen konnten.

 Auch auf dem zweiten Album der Band um Kings-Of-Convenience-Sänger Erlend Øye tauchte Denitza Todorova, so der Name der in Berlin lebenden Bulgarin, auf. Øye revanchierte sich 2012 für ihre Dienste, indem er ein paar Mal im Video zu ihrer Single „Cash, Diamond Rings, Swimming Pools“ durchs Bild lief.

Man muss sich Dena als Teil jener eingeschworenen Berliner Gesellschaft vorstellen, in der zwar viele kreativ sind, aber die wenigsten davon leben können. Bei Dena, die 2005 von Bulgarien nach Kreuzberg zog, könnte es jetzt so weit sein. Auf besagte Gastauftritte bei The Whitest Boy Alive und eine kurze Phase mit einer Freundin als Synthesizer-Duo folgte in den vergangenen Jahren die Veröffentlichung einer Handvoll knalliger Hip-Pop-Singles auf Labels wie dem französischen Kitsuné, die der Sängerin viel Blog-Hype, Vergleiche mit M.I.A. sowie einen Auftritt beim SXSW-Festival einbrachten. Am 21. Februar erscheint dann endlich ihr Debütalbum FLASH auf ihrem eigenen Label Normal Surround.

Was bei Dena blankes Ironie-Hipstertum ist und was subversive Kritik an genau dieser Slacker-Lebensweise sein könnte, lässt sich aus der Video-Ästhetik eines Songs wie „Cash, Diamond Rings, Swimming Pools“ nicht eindeutig ablesen. Sicher aber: Das spärliche Federn ihrer Beats vermischt sich mit ihrer direkten Art, ohne Umschweife zu texten, zu einem einprägsamen Stilmix aus Santigold-Rhythmik, 90er-Jahre HipHop und melodiösem R’n’B, wie ihn Destiny’s Child populär gemacht haben. Wem das alles nicht langt, den müsste allerspätestens Denas hauchzarter bulgarischer Zungenschlag, der in ihrem Englisch-Vokabular auf ganz rührende Weise durchschimmert, umhauen.