5 gute Gründe, AnnenMayKantereit zu lieben (oder hassen)


Der unglaubliche Erfolg von AnnenMayKantereit geht vor allem auf ihr eigenes Konto – nicht auf das einer Plattenfirma. Im aktuellen Musikexpress führen die Jungs aus Köln unsere Hotlist 2016 an und spalten die Redaktion. Warum eigentlich?

1. Sie sind fleißig.

Anstatt einen „krassen Vertrag mit einem fetten Label“ zu unterschreiben, wie Sänger Henning noch 2014 in einem Videointerview sagte, ist die Band lieber durch Deutschland getourt, hat jedes noch so kleine Festival mitgenommen und sich ihr Publikum hart erspielt. Im vergangenen Herbst hat sie dann aber einen: „krassen Vertrag mit einem fetten Label“ unterschrieben.

2. Sie vermarkten sich selbst.

Und das sehr erfolgreich. AnnenMayKantereit werden nicht müde, halten ihre Fans in sozialen Netzwerken auf dem Laufenden, drehen romantische YouTube-Videos und füllen ihren Instagram-Account mit geschmackvoll fotografierten Alltäglichkeiten. Wichtig dabei: Alles soll möglichst natürlich aussehen. Und ist gleichzeitig streng durchdacht.

3. Sie sind herrlich normal.

Der neue Musikexpress mit den besten neuen Bands 2016 ist da
AnnenMayKantereit inszenieren sich auf allen Pressebildern und Facebookschnappschüssen als nahbare Normalos in Adidas-Turnschuhen und Fruit-of-the-Loom-Pullis. Sie sitzen mal auf einer Parkbank und essen Pizza, kraulen sich gegenseitig die Köpfe oder zeigen sich beim Schlendern über die Gamescom.

4. Sie wissen, wie das Business funktioniert.

Die Band hat schon früh begriffen, dass Musik und Bildsprache zu einem stimmigen Paket, einer durchdachten Marke, verschmelzen müssen, um Tausende Klicks zu generieren. AnnenMayKantereit verfüttern nur leichteste digitale Kost. Ein Bild vom leeren, alten Tourbus am Waldrand: wie beruhigend. Man hört die Vögel zwitschern, atmet tief durch. „Wird schon irgendwie gehen“, seufzt jemand. Er hat bestimmt recht. Die Band hat gleich ihre erste EP aus dem vergangenen Jahr so genannt und das beschriebene Wald-Szenario zum Covermotiv gemacht.

5. Sie haben sich selbst groß rausgebracht.

Und sind dann erst eine Zusammenarbeit mit Universal, dem größten der drei verbliebenen Majorlabels, eingegangen. Die Band wird allein in diesem Frühling knapp 30 Konzerte geben. Sie spielt jetzt nicht mehr in kleinen Clubs oder Jugendzentren, sondern in Hallen, die teilweise Platz für bis zu 3500 Zuhörer bieten. So viel Erfolg bringt aber auch Probleme mit sich: Um Karten für eines ihrer beiden Konzerte im Berliner Tempodrom musste man sich schon vor Monaten kümmern. Die Shows sind, nicht nur in Berlin, längst ausverkauft.

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Die gesamte Titelgeschichte und unsere Hotlist 2016 mit 14 weiteren Acts, an denen 2016 kein Weg vorbeiführen wird, gibt es im aktuellen Musikexpress: ab dem 14. Januar am Kiosk und im App Store.