Noel Gallagher: filmreifes Musikvideo zu „AKA … What A Life!“


Noel Gallagher lässt seine Songs verfilmen und gibt dabei den coolen Nebendarsteller in seinen drei bereits veröffentlichten Musikvideos. Hier gibt es unter anderem den aktuellen Clip zu "AKA… What A Life!"

Noel Gallagher veröffentlicht am Freitag, den 14. Oktober, sein Solo-Debüt „Noel Gallagher’s High Flying Birds“. Und im Zuge seines musikalischen Alleingangs, ohne Bruder Liam, ohne Oasis, ohne sicher zu sein, dass er mit Noel Gallagher’s High Flying Birds so gut ankommt, hat er anscheinend eine Leidenschaft entdeckt, die sich in drei bereits veröffentlichten Videos widerspiegelt. Er ist der leidenschaftliche Nebendarsteller in seinen eigenen Musikvideos.

Im ME-Gespräch der Oktober-Ausgabe hat Noel gesagt, was für ihn das Schlimme an seinem neuen Frontmann-Leben ist. Nämlich genau das, dass er plötzlich einer sein soll. Er sagt: „Ich soll da auf einmal den Frontmann spielen? (…) Ich bin kein Frontmann, überhaupt nicht. Ich habe meine Rolle als der, der links hinter dem Frontmann auf der Bühne steht, ab und an was einwirft und den einen oder anderen Song singt, perfektioniert. Aber jetzt allein im Rampenlicht zu stehen…wollen die Leute das überhaupt?

Und irgendwie nimmt man dem großen Gallagher das ab. Es scheint ihm nie eine Herzensangelegenheit gewesen zu sein im Mittelpunkt zu stehen. Aber er kann sich nun nicht hinter irgendwelchen „High Flying Birds“ verstecken – schließlich gibt es die, die seine Platte am Freitag genau aus dem Grund kaufen werden, weil kein anderer als Noel Gallagher diese Vogelschar antreibt. 

Seine drei Videos hinterlassen den Eindruck, als wolle er diese ganze Musikvideo-Geschichte groß aufziehen, sich selbst aber wiederum nicht. Und es ist ihm tatsächlich gut gelungen. Die Videos bestechen durch Western-Coolness und verstaubter Wüstenlandschaft. Und sie erzählen Geschichten. Geschichten, die – würden sie in Zukunft Song für Song weiterverfilmt werden – am Ende eigentlich einen Kinofilm ergeben könnten. Warum eigentlich nicht? „High Flying Birds“ wäre kein schlechter Name.

1. Szene: „The Death Of You And Me“
Es geht um eine schöne Kellnerin, die sich aus den Fängen des Alltags befreien will. Der coolste und dennoch unscheinbare Barbesucher mit Sonnenbrille (Noel) wirft sie, fest entschlossen darüber, dass sie nun eine Abkühlung braucht, in einen Pool. Am Ende steigt sie in eine vorbeiziehende Kutsche, die sie in die Fremde führt…(Aber keine Angst, man wird im dritten Video erfahren, wo es hingegangen ist.)

 

2. Szene: „If I Had A Gun“
Ein anderer Handlungsstrang befasst sich ebenfalls mit dem Thema „Ausreißen“. Eine Frau steht vor dem Altar und lässt sich heroisch von Ross und Reiter in die Freiheit entführen, die sich fernab von Glanz und Gloria der Hochzeitsglocken befindet. Und der Standesbeamte (Noel) kann da nur die Schultern zucken…

3. Szene: „AKA… What A Life!“
Und die Geschichte der Kellnerin aus „The Death Of You And Me“ geht so weiter, dass sie von einem Mann (gespielt von von dem bekannten Schauspieler Russell Brand) – den man leicht mit „Charlie aus der Schokoladenfabrik“ verwechseln könnte –  einen blauen Trunk verabreicht bekommt, der ihr danach eine Art Höllentrip bereitet. Am Ende wird dieser aber zum abenteuerlichen Trip, als ein unscheinbarer Held (Noel) die Dame aus dem Kofferraum befreit und sie mit auf seine Cabriolet-Tour nimmt. What a life …

 

Noel Gallagher macht in seinen Kurzfilmen, für die allesamt Mike Bruce Regie führte, eine gute Figur als cooler Nebendarsteller. Deswegen: 1:0 für Noel Gallagher’s High Flying Birds gegen Beady Eye in der Kategorie „Musikvideo“.