Xavier Naidoo ist für „Das Goldene Brett 2014“ nominiert


Potentieller Gewinner eines Satire-Preises: Xavier Naidoo steht wegen "herausragenden antiwissenschaftlichen Unsinns" in einem Finale mit Impfgegnern und einer Gesundheitsministerin.

Xavier Naidoo hat es geschafft. Nachdem der Popstar und Verschwörungstheoretiker in den vergangenen Jahren von „Echo“ über „Bundesvisionsongcontest“ bis „Bravo-Otto“ so ungefähr jeden Popmusikpreis dieses Landes gewonnen hat, steht er nun im Finale eines wissenschaftlichen Preises: Die Jury von „Das Goldene Brett 2014“ prämiert „herausragenden antiwissenschaftlichen Unsinn“ und nominierte Xavier Naidoo, weil er „sich zum Vertreter abstruser Verschwörungstheorien entwickelt“ habe.

In der Erklärung der Jury heißt es über Xavier Naidoo weiter:

„Er sorgte mit seiner Nähe zur rechtsgerichteten „Reichsbürgerbewegung“ für Aufsehen, die die Existenz der Bundesrepublik Deutschland leugnet. Naidoo begab sich damit in ein Netz aus Verschwörungstheorien, die von den Anschlägen vom elften September bis zur Finanzkrise reichen. Seine große Popularität als Musiker führt insbesondere junge Menschen in eine abstruse Gedankenwelt aus unhaltbaren Behauptungen, in denen Hass und Angst mehr zählen als Fakten. Eine rationale Diskussion über tatsächliche politische Missstände wird dadurch unmöglich. Xavier Naidoo wird zur Einstiegsdroge der Irrationalität, die mit pathetischer Musik beginnt und bei Chemtrails und Weltverschwörungs-Paranoia endet.“

Neben Naidoo stehen NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens, weil „die Politikerin die Alternativmedizin auch an Universitäten verankern will“, sowie das „Netzwerk Impfentscheid“, eine „hartnäckige, lautstarke Impfgegner-Community, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Erfolgsgeschichte (Menschenleben rettender Impfungen) zu beenden“, im Finale. „Das Goldene Brett 2014“ wird am 26. November 2014 in Wien vergeben.