Beach Baby

No Mind No Money

Island/Caroline

Britischer Gitarrenpop fürs Radio. Eigentlich banal – aber auch toll!

Die Rückkehr der Eiergitarre. Mac DeMarco, Zahnlücken- und generell Supertyp, hat den Effekt auf seinen letzten Platten bis zum Gehtnichmehr perfektioniert, jetzt ziehen Beach Baby nach. Schon interessant, denn die Musik der Wahllondoner ist kein Nerdspaß. Die Band möchte sich gerne als Indie-Band der Stunde positionieren, die Chancen stehen gar nicht schlecht, denn so viel starke Konkurrenz gibt es in England derzeit nicht. Die Hoffnungen liegen auf den zwei Singles „Limousine“ und „Lost Soul“, die bei den britischen Radiostationen bereits häufig gespielt werden.

Der Preis dafür ist ein toter Sound zwischen Kings Of Leon und Franz Ferdinand. Dass Beach Baby mehr können, zeigen die Songs hinter den Hits. Fast alle beginnen sie mit besagter Eiergitarre, was jederzeit ein Lächeln herbeizaubert. Danach driften sie in verschiedene Richtungen: „Sleeperhead“ ist Indie-Rock, „Hot Weather“ sommerlicher Power-Pop, „UR“ besitzt einen fröhlichen Wave-Twang.

Textlich geht es zwischen „Powderbabys“, „Smoke Won’t Get Me High“ und blonden Mädchen mit Käferaugen banal zu. Doch immer wieder überraschen Beach Baby mit smarten Refrains, selbst der finale Schwof „How Lucky You Are“ kriegt auf diese Art die Kurve. Als „gleichermaßen aufrichtig und verspielt“, will die Band ihre Musik verstanden wissen. Einverstanden und verstanden! Klingelingeling, klingelingeling, bring on the Eierguitars.