Zomby

Ultra

Hyperdub/Cargo

Ein Bericht vom Stillstand im Dubstep: auf sehr hohem Niveau und im Verein mit Burial und Darkstar.

Das neue Album von Zomby beginnt wie der Soundtrack für den nächsten Space-War-Blockbuster, mit dem Pathos einer klinisch orchestrierten Sphärenoper samt Spoken-Word-Intro. Dass er sich im Ungefähren und Angedeuteten in den beatfreien Spektren immer wohler fühlt, dokumentiert der UK-Dubstep-Kunstwerker auf einigen neuen Stücken. Nach der Doppel-LP WITH LOVE (2013), die sich über die Strecke von 33 Tracks über Fragmente und eine Vielzahl von Ideen definierte, kehrt Zomby jetzt auf 13 Stücken in die Normalformate und auf sein früheres Label Hyperdub zurück.

Gebrochene Beats, breite, dunkle Synthiesoundflächen und Vokal-Loops dominieren das Album, nichts Neues im Westen also. Aber eben auch starke Kompositionen. Und wenn dann wie im Track „I“ auch noch ein schwer definierbares Instrument dazukommt und die Streicher zu kriechen beginnen, sind wir fast in einem dieser Cut-up-Narrative von Gold Panda angelangt. Die Akzente setzen hier die Kollegen: „Quandary“, mit Darkstar produziert, arbeitet sich aus einer Neubauten-ähnlichen Metallbeatvorlage in eine digitale Kammermusik vor, die auch Terry Riley gefallen könnte. Bei „Sweetz“ treten Zomby und Burial den Weg in die Atommüll-Lager des Dubstep an, wo die Salzkristalle verrücktzuspielen beginnen.

Es ist fies, es klingt ätzend, es fühlt sich nicht nach Zukunft, sondern nach Hier und Jetzt an, „Get fucked up“, was sonst?