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Die beste Band der Welt aus Berlin (aus Berlin!] zieht die Stecker raus. Das Ergebis der Operation: Die Ärzte unplugged.

Man weiß nicht, was zuerst da war, die Idee für ein stromloses Konzert von BelaFarinRod oder der genialische Album-Titel „Rock’n’Roll Realschule“. Wie dem auch sei, die Kombination von beidem setzte neue Maßstäbe – sowohl in Sachen Unplugged-Konzerte [einem Konzept, das bis zu diesem Zeitpunkt schon reichlich ausgelutscht schien) als auch im bekannt spinnerten Kosmos der Ärzte. Ausgerechnet der spät berufene Assistenzarzt Rod arrangierte Songs wie „Westerland“, „Bitte Bitte“ oder „Manchmal haben Frauen …“ komplett um und übte fleißig mit dem Schulorchester des Hamburger Albert-Schweitzer-Gymnasiums. Mit Punkrock lElektrorollstühle statt Stromgitarren!) hatte das dann nicht mehr viel zu tun, dafür umso mehr mit einer Mordsgaudi für alle Beteiligten. Einzig die Verantwortlichen von MTV hatten am Ende ein Problem: Wie sollten sie eine mehr als fünfstündige, mit Highlights nur so gespickte Show auf formatverträgliche 48 Minuten herunterkürzen? Wer einen DVD-Player sein Eigen nannte, löste das Dilemma im Handumdrehen. Die Digital Versatile Disc zum besten Ärzte-Konzert der Welt ließ definitiv keine Wünsche mehr offen.