5 Fragen an Andy Summers


Mr. Summers, als Gitarrist von Police haben Sie mit ihrer Band zwischen 1978 und 1987 rund 75 Millionen Platten verkauft. Seit Sie Solo-Alben einspielen, ist es eher ruhig um Sie geworden. Stimmt so eine Entwicklung nicht traurig?

Nein, gar nicht! Denn durch den Erfolg mit Police habe ich bis an mein Lebensende die Freiheit, die Musik aufzunehmen, die mir Spaß macht. Im Moment ist das so eine Art sphärischer Fusion-Jazz, Zeug im Stil der späten King Crimson. Vielleicht mache ich irgendwann bayerische Volksmusik, wenn mir danach ist. Ich genieße jegliche Freiheit.

Zudem sind Sie ja nicht nur Musiker, sondern auch anerkannter Maler und Fotograf. Besteht nicht die Gefahr, sich bei so vielen kreativen Standbeinen zu verheddern?

Doch, ja, manchmal. Bei den Aufnahmen zum neuen Album ‚Synaesthesia‘ etwa habe ich gemerkt, daß ich immer Bilder von Landschaften im Kopf hatte. Daher klingt die Platte auch sehr atmosphärisch. Macht aber nichts, ich mag sie trotzdem und halte sie für gelungen.

Letztes Jahr erschien nicht nur eine Police-Live-CD, sondern auch das 4-CD-Set ‚Message In A Box‘, beides wurde von Ihnen überarbeitet. Kamen dabei nostalgische Gefühle in Ihnen hoch?

Ach ja, ein bißchen. Ich stehe nach wie vor auf die Sachen, die ich mit der Band gemacht habe, es war tolle Musik, wirklich neu für die damalige Zeit. Aber ich bin auch froh, daß diese Ära vorbei ist. Man muß im Leben weiterkommen, und mit Police war das am Ende nicht mehr möglich.

Das bedeutet, es wird wohl nie zur Police-Reunion kommen?

Nein, warum sollte es? Sting und Stewart Copeland sind zwar nach wie vor dicke Freunde von mir, aber musikalisch haben wir uns doch stark auseinanderentwickelt in den letzten zehn Jahren.

Sie gelten als einer der besten Gitarristen der Welt und wurden mit etlichen Preisen überschüttet. Wie ist Ihr Verhältnis zur Gitarre?

Die Gitarre bin ich, ich bin die Gitarre. So einfach ist das.