Mando Diao: Don’t call it a comeback!


Hohe Erwartungen: Mando Diao haben mal wieder ihre beste Platte aufgenommen.

Wenn am 20. Februar mit Give Me Fire das fünfte Studioalbum von Mando Diao erscheint, wirkt es bereits wie die Reunionplatte der fünf Schweden. In den ersten Jahren ihrer Existenz war es gefühlt unmöglich, eine deutsche Großstadtlitfasssäule zu passieren, ohne auf das nächste Konzert oder die nächste Platte der Band hingewiesen zu werden. Dann hatten sich Mando Diao rar gemacht. Zum Ende 2OO7 erschienenen – durch seinen ungewohnt getragenen Sound an der Mehrheit der Fans vorbeigegangenen – „Never Seen The Light Of Day“ gab es nur sporadisch Konzerte. Auch Interviews wurden nur wenige gewährt. Bis auf eine Clubtour ihres Sängers Björn Dixgärd übte sich die Gruppe 2008 in Zurückhaltung, was sich 2009 wieder ändern soll: „Wir machen einfach, worauf wir Lust haben“, sagt Dixgärd. „Beim letzten Mal wollten wir ein wirklich gutes Album machen. Wir hatten aber keinen Bock auf die vielen Interviews und das viele Touren. Diesmal hoben wir uns wieder richtig viel vorgenommen. Dementsprechend sind auch unsere Erwartungen gestiegen“ Darunter fällt natürlich die Rückeroberung der Dancefloors. Denn musste ein DJ auf „Never Seen The Light Of Day“ noch lange nach tanzbaren Stücken suchen, kann er nun wieder aus dem Vollen schöpfen. Die Single „Dance With Clarice“ repräsentiert das Album perfekt simpel, eingängig und direkt. „Diesmal haben wir sehr viel live eingespielt“, erklärt der andere Kopf, andere Sänger und andere Gitarrist der Band, Gustaf Noren, den unmittelbaren, fast ungehobelten Charakter der neuen Songs und gerät ins Nachdenken: „Beim nächsten Mal sollten wir das nur noch so machen: die Songs schreiben und dann zwei Wochen nach Panama oder wasweißich fahren und – boom -fertig“, „Give me fire“ knüpft nahtlos an seinen Vorvorgänger „Ode To Ochrasy“ an: mit großem Pop, der sich nichts mehr beweisen muss. Der ohne Prätention Elemente aus Motown und Morricone-Western absorbiert. Der reif genug ist, um zu seiner Naivität zurückzufinden. Dennoch ist „Never Seen…“ nicht als Ausrutscher, als alleiniges Mittel zum Zweck der Vertragserfüllung mit der verhassten EMI zu verstehen: „Wir sind generell keine Typen, die viel bedauern. Außerdem stehen wir komplett hinter all unseren Alben. Beim letzten Mal war das einfach ein Missverständnis – die Leute dachten, wir würden die Platte nicht mögen. Dabei wollten wir einfach nur nicht touren“, stellt Dixgard klar. Bassist CJ Fogelklou glaubt sogar, „dass es unser bestes Album ist – bisher. Jetzt kommt unser neues. Aber letztlich weißt du immer erst nach einiger Zeit, was wirklich gut ist. Vielleicht schreibt in dreißig jähren jemand einen Artikel, in dem steht, dass diese Platte hier Mando Diao auf den Punkt brachte und dass wir danach scheiße wurden“ Für den Moment gilt: Noch sind sie’s nicht. Und nach dem Prelistening ihres neuen Albums scheint es mehr als unwahrscheinlich, dass diese Band sich jemals an dieses Fäkalattribut gewöhnen werden muss. Freuen Sie sich schon jetzt auf den nächsten MUSIKEXPRESS mit seinem großen Mando-Diao-Rundumschlag aus dem Bandstudio in Los Angeles.

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