Benny Sings

City Pop

Stones Throw/Rough Trade

Der Mann kann’s schön zurückgenommen: Knautsch- und Kuschelpop mit Jazz und R’n’B- und Funk-Elementen.

Schön zu lesen, dass der Niederländer Tim van Berkestijn seine Fans seit zehn Jahren mit seinem Softpop-R’n’B-Jazz-Mix zu begeistern mag, und das auf inzwischen sechs Alben. Gut zu wissen, dass im digitalen Datenstrom dann doch noch einiges unserer Aufmerksamkeit verborgen bleibt (obwohl der Mann schon mit Anderson .Paak und Rex Orange County zusammenarbeitete).

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Weil aber van Berkestijn unter seinem Alias Benny Sings jetzt als Neuzugang beim L.A.-Label Stones Throw (J Dilla, Madlib, Georgia Anne Muldrow) geführt wird, darf seine Geschichte neu gelesen werden. Vor ein paar Spielzeiten hätten diese Aufnahmen unter dem Label „Yacht Rock“ noch Eingang in auskennerische Betrachtungen über Umwertungsvorgänge im Zusammenhang mit dem lange Zeit verpön­ten und hernach bejubelten Softpop-Eskapismus der 1970er gefunden, heute stehen die elf Tracks auf CITY POP als gut erprobte erwachsene Verweismusik da. Sie baden im angefunkten Seventies-Sound mit ihren leicht hin und her wippenden Gesangslinien, sie scheinen uns nichts von Bedeutung erzählen zu wollen, die Keyboards zeigen sich von ihrer knautschig-kuscheligsten Seite, es ist ein Ba-Ba-Ba, das sich über die strapazierten Gehörgänge legt.

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Es ist auch alles gut, weil der Künstler so formvollendet zurückgenommene Songs schreibt. „Money makes you mad“, singt van Berkestijn in „Duplicate“ (featuring Mocky), und diese Zeile schwimmt so selbstverständlich in der Musik mit, genauso hätte er „money makes the world go round“ singen können. Aber ist das nicht eh das Gleiche?