Wire

Mind Hive

Pinkflag/Cargo (VÖ: 24.1.)

Was die Erfinder des Postpunk im Jahr 2020 zu bieten haben: ein lockeres Nebeneinander von Stilen von Drone-Pop bis hin zu Progrock.

Die Geburt dessen, was wir uns Postpunk zu nennen angewöhnt haben, war auf eine Art auch ein ziemlicher Misserfolg. Die Band, die mit den beiden epochalen Alben CHAIRS MISSING und 154 maßgeblich an der Kunstwerdung des Punk beteiligt war, löste sich, von Publikum und Plattenfirma unverstanden, 1980 erst einmal auf. Aus Wire, die nie eine Punkband sein wollten, wurde ein On-Off-Projekt mit zahlreichen Soloveröffentlichungen.

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40 Jahre später sind noch drei der vier Gründungsmitglieder an Bord, die dann doch eine Tradition pflegen, nämlich Rockmusik gegen die Traditionen zu bürsten. Dass das auch ein starres Konzept sein kann, haben Wire mit einigen Platten im vergangenen Jahrzehnt demonstriert, auf MIND HIVE gelingt Colin Newman, Graham Lewis, Robert Grey und dem 2010 eingestiegenen Matthew Simms ein Befreiungsschlag in Richtung einer fast schon locker ausgespielten Vielfalt.

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Es gibt ein knapp achtminütiges Drone-Pop-Stück namens „Hung“, einen Song mit Progrock-Ansatz („Be Like Them“) und sphärische Ausdeutungen von Elektro-Pop („Humming“, „Unrepentant“). Und der Song, der am meisten an die frühen Wire-Jahre erinnert, ist plötzlich wieder der modernste Song auf dem Album („Cactused“). Das alles ist nicht mehr so weltbewegend wie vor 40 Jahren, aber Welten von dem entfernt, was die durchschnittliche wiedervereinte Seventies-Punkband heute so auf Platte bringt. Ein großer Erfolg, genau genommen.

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