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Das sind die 50 besten Punk-Alben aller Zeiten

Von 1973 bis 2023: Das hier sind die bisher 50 besten Punk(-Rock)-Alben.


Welche Punk-Platte ist denn nun die beste? Wir haben einmal unter mithilfe eines ansehnlichen Fachleute-Gremiums eine Liste zu diesem Thema zusammengestellt. Das war aber nicht einfach: Was ist Punk(rock), was nicht (mehr)? Warum finden diese – Ihr wisst welche – Platten von The Slits, Fugazi, Mudhoney, den Zitronen oder Stranglers hier nicht statt, Hüsker Dü, Big Black oder der grobe „Bullenstaat“-Unsinn von Die Ärzte hingegen schon? Hier kommt unser Versuch einer Liste, die erstmalig schon im ME 2017 erschienen ist.

Iggy And The Stooges – Raw Power (1973)

Das Bindeglied zwischen den rudimentär aufspielenden Garagen-Rockern der 60er-Jahre und all dem, was Mitte der 70er in New York und London passieren sollte: RAW POWER war schmutzig, gemein und entlarvte selbst zeitgenössische Heavy-Rocker als verkappte Hippies mit Hang zum Virtuosentum. Stücke wie „Your Pretty Face Is Going To Hell“ oder das grandiose „Search And Destroy“ erreichten ein Aggressionslevel, das ausgesprochen wenig Kooperationsbereitschaft signalisierte und Sozialpädagog*innen tiefe Sorgenfalten ins Gesicht meißeln konnte. Wozu auch David Bowies rustikaler Mix der Dreispur-Aufnahmen beitrug, den Iggy Pop allerdings als zu mild empfand, weshalb er 1997 nachbesserte. Kommerzieller Erfolg blieb dem Werk selbstverständlich versagt. (us)

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New York Dolls – New York Dolls (1973)

Wie die Vorzeigeprostituierten des Transvestitenstrichs der 42. Straße im Big Apple präsentierte sich das Quintett auf ihrem Cover, allerdings in ästhetischem Schwarz-Weiß. Brachial oszillierte die von Vokalist David Johannsens Kellergewölbe-Organ und Gitarrist Johnny Thunders Schrillriffs angeführte Truppe zwischen R’n’B, Garagen Beat, Glam Rock und „Personality Crisis“. Später, als man sich einen Reim auf die Geschichte machen konnte, nannte man das zeitlos wüste Getöse Proto-Punk. Die New York Dolls selbst nannten es: „Trash“. (mk)

RamonesRamones (1976)

Die wichtigste „Influencer“-Platte für all das, was da sehr bald kommen sollte. Weil das Ich-und-du-Typen in Jeans und Leder waren, die in NYC an einer Wand lehnten und das offensichtlich besser konnten als Gitarre spielen (oder singen). Aber sie sägten mit einem dermaßen ansteckenden Spaß ihren Ur-Rock-und-Roll herunter und nölten dazu vom Glue SnuffenBrats Verprügeln und Girls Beknien, sodass ihr „Hey ho, let´s go!“ in Stadt und Land wie ein Befehl empfangen wurde. (ogö)

The DamnedDamned Damned Damned (1977)

Das erste UK-Punkrock-Album überhaupt; bis heute immer noch unterschätzt. Schon klar: Die zur Selbstzerstörung bereiten Pistols waren die wahre Revolution. Aber das hier demonstrierte aufs eindrucksvollste, wozu Punkrock auch gut sein sollte: das, was sich seit The Who, MC5 und den frühen Stones versendet hatte, neu zu konzentrieren und der Jugend um die Ohren zu hauen. So sexy wie kaum eine andere Punkplatte, mit genug Beckenschlägen für fünf! (o)

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Sex Pistols Never Mind The Bollocks Here´s The … (1977)

Man kann den Pistols vorwerfen, dass sie wirklich ein Schwindel waren, von McLaren als irre Abfolge von Kampagne inszeniert, letztlich nur ein Instrument im kapitalistischen Wettbewerb um Aufmerksamkeit und Marktanteile. Aber man kann ihnen nicht vorwerfen, dass sie trotz all dem kein rundum großartig tollwütiges, in seinem Ekel und Zynismus absolut wahrhaftiges Album aufgenommen hätten. Bis heute ein verdammtes Wunder. (ogö)

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Dead BoysYoung, Loud & Snotty (1977)

Klassischer Street-Punkrock mit deutlichen Stooges-Einflüssen von einer Band aus Cleveland, die nach der Abspaltung von der dortigen, wilderen Urformation Rocket From The Tombs (der auch Pere Ubu entsprangen) nach New York zog und zur führenden CBGB-Attraktion wurde. Aus der Masse der ähnlichen Bands hoben sie der markant krächzende „Gesang“ Stiv Bator und unvergessliche Songs wie „Sonic Reducer“ und „All This And More“ heraus. (msa)

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The Clash The Clash (1977)

Atemlose Bretter wie „Protex Glue“ reihen sich auf dem Debüt der musikalischten aller Punkbands selbstverständlich an melodiöse Songs wie „Remote Control“. Aber auch das Cover des noch gar nicht so klassischen Reggae-Klassikers „Police & Thieves“ (von Junior Murvin, 1976) kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier das intuitive Geholze noch überwiegt. Joe Strummer schimpft auf das omnipräsente Amerika als TV-Serien- wie „Weltpolizei“ („I’m So Bored With The USA“), prangert Rassenunruhen und Klassenkämpfe („White Riot“) an und malt insgesamt ein schwarzes Bild vom Vereinigten Königreich im Strukturwandel. (ds)

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The SaintsI´m Stranded (1977)

Irgendwann gefiel den Saints ihr eigener Klassiker nicht mehr, fanden sie ihn schlecht produziert und mies gespielt. Irgendwann waren die Saints keine Punks mehr. Tatsächlich waren sie das wohl nie, schon zum Erscheinen ihres Debüts hatte sie sich geweigert, sich die richtigen Frisuren zuzulegen. Dass sie im Herzen einfach eine Rockband waren, ist schon auf I’M STRANDED gelegentlich zu hören, tut der atemlos brachialen Grandiosität aber keinen Abbruch. (tw)

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Wire – Pink Flag  (1977)

Punk war oft radikal, aber selten so radikal reduziert wie auf dem Debüt von Wire. Diese ästhetische Entscheidung ließ keinen Raum für Füllmomente, aber für viele Einfälle: 21 Songs komprimiert auf 36 Minuten, von rabiat und krachig bis groovig. PINK FLAG blieb für Generationen von Gitarrenbands Quelle der Inspiration, zum Beispiel auch für Elastica, die auf den Riff von „Three Girl Rhumba“ 1994 ihren Britpop-Hit „Connection“ stellten. (Fk)

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