Desmond Dekker – Black And Dekker
Als einer der ersten Reggae-Interpreten landete Desmond Dekker 1967 mit „007 Shanty Town“ in deninternationalen Charts. Zwei Jahre später gelang ihmjnit „Israelites“ ein mittlerweile zum Klassiker avancierter Welthit. Danach blieb das optimistische „You Can Get It If You Really Want“ sein vorerst letzter kommerzieller Erfolg. Im Zuge des Ska-Booms versprach sich Stiff eine Menge davon, „Israelites“ entsprechend modisch aufzubereiten und damit ein Comeback für Desmond Dekker einzuleiten. Nun ist das musikalische Angebot auf diesem (viel zu spat veröffentlichen) Album längst nicht so originell wie der Titel. Eigentlich sind es nur drei Oldies, die unter die Oberfläche gehen: die gutgelaunte Ska-Version von „Israelites“ gehört dazu, obwohl sie auf dauer im Vergleich mit dem Original wohl doch den Kürzeren zieht. „Shanty Town“ dagegen erhält in seiner neuen, fast schwermütigen Form nahezu authentische Qualität, da die sparsame Instrumentiertung und die Betonung der Vocals (außer Desmond singen hier noch George Dekker und Jackie Robinson von den Pioneers) weitaus mehr Intensität vermitteln als der glatt produzierte Konfektions-Ska der meisten anderen Songs. Dann ragt nur noch die alte Jimmy Cliff-Ballade .Many Rivers To Cross“ aus dem meist emotionslos gespielten Materia] heraus, weil hier das karibische Gefühlspotential ziemlich unbeschnitten blieb. Auf „Problems“ und „Rude Boy Train“ spielen übrigens die Musiker von The Rumour mit – es wäre aber wohl kaum aufgefallen, wenn nicht auf dem Cover alle Musiker vermerkt wären, die bei den einzelnen Songs mitwirkten.
Vielleicht lebt Desmond Dekker schon zu lange in England. Vielleicht aber würde dieses Album mehr Atmosphäre und Feeling ausstrahlen, wenn er die LP nicht mit Lol Gellor produziert hätte, sondern – wie nur den Titel „Shanty Town“ – mit Syd Bucknor.
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