Sandy Denny – The North Star Grass Man And The Ravens Sandy Like An Old Fashioned Waltz Rendezvous

Ihr war die Stimme eines Engels gegeben, eine Stimme voll Reinheit, Strahlkraft und Grandezza. Auf der Bühne und im Studio war sie eine wahre Königin und gewiß die wunderbarste Vokalistin des britischen Folkrocks, abseits davon indes-dann Janis Joplin nicht unähnlich ein unsicheres, von allerlei Komplexen, Liebesleid und Süchten gebeuteltes Wesen. Als Sandy Denny im April 1978 31jährig den Folgen eines Treppensturzes erlag, hinterließ sie ein wahrhaft beeindruckendes Lebenswerk: Bahnbrechenden Alben mit Fairport Convention und ihrer eigenen Band Fotheringay folgten vier Solo-LPs, die jetzt neu aufgelegt werden, Bonustracks inkl. The North Star Grass Man And The Ravens (6 Sterne) , mit- u.a. – Fairport Conventioneer Richard Thompson und Fotheringay-Musikanten aufgenommen und im Herbst 1971 veröffentlicht, ist ein makelloses Meisterwerk, in das sich auch Bob Dylans „Down In The Flood“, Brenda Lees Rockabilly „Let’s Jump The Broomstick“ sowie das Traditional „Blackwaterside“ perfekt einpassen. Mit Sandy (5 Sterne) schenkte uns Miss Denny ein Jahr später erneut ein funkelndes Juwel, diesmal allerdings ein wenig gefälliger in Richtung Mainstream poliert. Aber diese Songs: Dylans „Tomorrow ls A Long Time“, das a capella gesungene „Quiet Joys Of Brotherhood“ aus der Feder Richard Farinas, dazu ihre eigenen Stücke wie „Listen, Listen“, „Bushes And Briars“ und „The Music Weaver“ – ein Geniestreich folgt dem nächsten. Like An Old Fashioned Waltz (4,5 Sterne), erschienen im Oktober 1973, mischten sich vermehrt poppige, beizeiten – etwa im von Fats Waller bekannten „Until The Real Thing Comes Along“ jazzige Töne ins herbstlich-romantisch-folkige Klangbild. Als Glanzstück darf allemal das herzzerreißende Denny-Original „No End“ gelten. Von derlei Subtilitäten war auf Rendezvous (4 Sterne), Sandys 1977 veröffentlichtem Schwanengesang, nur noch retativ wenig zu spüren. Hier droht ihre nach wie vor betörende Stimme in reichlich überkandidelten Arrangements unterzugehen. Doch sind die Songs einmal mehr wahre Pretiosen, wie überhaupt fast alles, was Sandy sang, zu purer Schönheit gerann: „One Way Donkey Ride“, Elton Johns „Candle In The Wind“, Dusty Springfields „SilverThreads And Golden Needles“ und das unfaßbare „No More Sad Refrains“. „Here comes (he morning how it pleases/lt always brings me somelhing new / Its golden light will wash away the dust of yesterdoy/ If l try it may let me forget you „, sang sie, gab ein letztes Mal all ihre Liebe. Kein Jahr später, und Sandy Denny war tot. Bless her.

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