Pentagon empört: Netflix-Serie „Boots“ entfacht hitzige Debatte
„Boots“ sorgt für Wirbel im Pentagon: Warum die Netflix-Serie über einen ungeouteten Marine eine politische Kontroverse entfacht hat – und was die aktuelle US-Regierung dazu sagt.
„Boots“, die erfolgreiche Netflix-Serie über einen Teenager, der ungeoutet den Marines beitritt, hat zu einer offiziellen Reaktion des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums geführt – eine Premiere in der Geschichte der Vereinigten Staaten.
Pressesprecher des Pentagons wirft Netflix Ideologisierung vor
In einer Erklärung, die ursprünglich mit „Entertainment Weekly“ geteilt wurde, erklärte Pentagon-Sprecher Kingsley Wilson, das US-Militär werde unter der Regierung von Präsident Trump und Verteidigungsminister Hegseth zur „Wiederherstellung des Kriegerethos“ zurückkehren. Wilson betonte, das Verteidigungsministerium werde seine „Standards“ nicht zugunsten einer „ideologischen Agenda“ opfern, wie es Netflix derzeit angeblich tue. Den Verantwortlichen des Streamingdienstes warf er vor, sie würden ihren Zuschauer:innen und deren „Kindern ständig woken Müll“ präsentieren.
Ursprung der Serie und heutige Bedeutung
Die derzeit weltweit sechstmeistgesehene Serie auf Netflix basiert auf Greg Cope Whites Memoiren „The Pink Marine“ aus dem Jahr 2015 und spielt in den 1990er-Jahren. Hauptdarsteller Miles Heizer, ein schwuler Schauspieler, sprach kürzlich über die Relevanz der Produktion: „Als die Dreharbeiten zur Serie begannen, hatten wir meiner Meinung nach nicht die Absicht, eine Botschaft zu vermitteln, die für die heutige Zeit so relevant ist“, so Heizer über die 2023 gestarteten Aufnahmen. Während der Dreharbeiten „begannen all diese Dinge zu passieren“. Es sei seiner Ansicht nach „sehr interessant, dass ‚Boots‘ ein Licht auf das wirft, was derzeit tatsächlich geschieht, obwohl die Serie im Jahr 1990 spielt“ – das beunruhige ihn sehr, wie „The Guardian“ berichtete.
Hegseth setzt sich gegen die Sichtbarkeit von Homosexualität ein
In der ersten Hälfte des Jahres 2025 befahl Hegseth der US-Marine, den Namen des Schwulenaktivisten Harvey Milk von einem ihrer Schiffe zu entfernen. Die Entscheidung begründete er mit dem Ziel, die „Kriegerkultur“ des Militärs wiederherzustellen, so „The Guardian“ weiter.
Pentagon schränkt Pressefreiheit weiter ein
Die Erklärung des Pentagons kommt zu einer Zeit, in der das Ministerium in der Kritik steht, weil es von Journalist:innen verlangt, neue Richtlinien zu unterzeichnen, die die Qualität und Vertrauenswürdigkeit ihrer Arbeit einschränken könnten. Als Reaktion darauf haben zahlreiche Nachrichtenorganisationen ihre Presseausweise zurückgegeben.



