Róisín Murphy: Festival cancelt ihren Auftritt – wegen Trans-Kritik auf X

Ein erneut transfeindlich gelesener Post bringt Róisín Murphy in die Kritik – nun reagiert ein Festival. Hintergründe und Reaktionen hier.

Róisín Murphy sorgte kürzlich mit einem erneuten Posting, das als Anti-Trans-Beitrag wahrgenommen wurde, auf X für einen Shitstorm. Und das, nachdem die Sängerin nach umstrittenen Aussagen zum selben Thema im Sommer 2023 Schweigen zu dazu schwor. Als Folge zu Murphys neuen Äußerungen sagten Veranstaltende ihren Headline-Gig auf einem Festival ab.

Was zuvor geschah

Am Dienstag, 21. Oktober, veröffentlichte die Musikerin auf X eine Grafik, die zeigt, dass der Anteil der 18- bis 22-Jährigen, die sich als trans oder nichtbinär identifizieren, in den vergangenen Jahren stark gesunken sein soll. Sie kommentierte den Screenshot, dessen Daten aus der „Cooperative Election Study“ der „Tufts University“ stammen, mit den Worten: „Das war nie real. Trotzdem ist es schrecklich traurig. Es hat für Kinder, Familien und die Gesellschaft absolutes Chaos angerichtet.“

Die Künstlerin erntete für ihre Aussage scharfe Kritik und legte sich daraufhin in den Kommentaren und weiteren Beiträgen mit Nutzer:innen der Plattform an. Der Post verschwand kurze Zeit später aus ihrem Feed und war nur über Zweitquellen einsehbar. Die Grafik ist inzwischen wieder auf ihrem X-Profil verfügbar und verzeichnet mittlerweile mehr als eine Million Aufrufe.

Die Grafik zu Murphys Aussage:

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Status quo: Absage des Headliner-Gigs

Nach den Äußerungen wurde die Sängerin von einem Festival in Istanbul, Türkei, aus dem Programm gestrichen. Murphy hätte am Sonntagabend, 26. Oktober, als Headlinerin beim Back In Town Festival auftreten sollen und wurde kurzfristig durch die türkische Sängerin und Songwriterin Kalben ersetzt.

Die Veranstaltenden äußerten sich via Instagram in einem Statement. Das Festival sei darauf ausgelegt, „alle Menschen in all ihrer Vielfalt“ einzuschließen, und jede Person solle sich dort „sicher und zugehörig fühlen können“. Nach den jüngsten Aussagen der Künstlerin könne man dies nicht mehr gewährleisten und habe sie daher aus dem Line-up entfernt.

Statement der Festival-Veranstaltenden:

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Murphys Reaktion auf Kritik und Gig-Absage

Kurz darauf nahm die frühere Moloko-Frontfrau auf X Stellung. In ihrem Beitrag rechtfertigte sie sich vor der „Trans-Aktivisten-Meute“ – wie sie ihre Kritiker:innen nennt – und schlug neben weiteren Anschuldigungen an die Öffentlichkeit einen Bogen zu ihrer Kunst.

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Sie schrieb unter anderem: „Die Künste als Ganzes sind nur noch ein Schatten ihrer früheren Freiheit und Inklusivität.“ Weiter erklärte sie, man werde sich eines Tages an sie als „mutigen Menschen erinnern, der sowohl moralisch als auch künstlerisch kompromisslos war. Auf lange Sicht wird das mein Vermächtnis sein.“