Netflix kauft Warner Bros.: Was das für HBO Max und Kino bedeutet
Netflix kauft Warner Bros. Discovery für 83 Milliarden US-Dollar und sichert sich Rechte an HBO Max, DC Comics und „Game of Thrones“. Was sich für Abonnent:innen ändert.
Am 5. Dezember 2025 ging ein Paukenschlag durch Hollywood und die Welt der Filmindustrie. Streaming-Riese Netflix schloss einen Milliardendeal ab und übernahm Warner Bros. Discovery – eines der ältesten und wichtigsten Studios Hollywoods. Der Deal kostete Netflix rund 83 Milliarden US-Dollar und wirft einige Fragen für Abonnent:innen und die Zukunft des Kinos auf.
Netflix sichert sich so die Rechte an bekannten Marken wie „Game of Thrones“ und „DC Comics“ und läutet laut Netflix-Co-Chef Ted Sarandos „das nächste Jahrhundert des Geschichtenerzählens“ ein.
Was könnte sich für Abonnent:innen ändern?
Kurz nach Verkündung der Übernahme sendete Netflix am späten Freitag, 5. Dezember, eine E-Mail an Millionen von Netflix-Abonnent:innen. In dieser schrieb das Unternehmen feierlich „Willkommen bei Netflix Warner Bros.“. Viele Nutzer:innen des Streaming-Dienstes fragen sich, ob die Übernahme Veränderungen mit sich bringen wird – etwa, was die zu zahlenden Abo-Preise angeht.
Netflix liefert bezüglich zwei möglicher Veränderungen Antworten in der E-Mail. Unter dem Betreff „Was wird sich verändern?“ lässt das Unternehmen verlauten: „Nichts wird sich verändern!“ Außerdem schrieb Netflix, dass noch einige Monate bis zum finalen Abschluss des Deals vergehen werden. Die Finalisierung der Transaktion werde in zwölf bis 18 Monaten erwartet.
Eine weitere Frage ist, ob diejenigen, die bereits ein HBO-Max-Abo besitzen, dieses kündigen sollten. Im Statement von Netflix hieß es allerdings, dass die beiden Streaming-Anbieter bis mindestens zum Abschluss der Transaktion weiterhin separat agieren werden. Kund:innen können zudem weiterhin sämtliche Inhalte mit ihren bestehenden Abo-Plänen nutzen. Mit Preiserhöhungen ist also vorerst nicht zu rechnen.
Das Ende des klassischen Kinos?
Eine weitere Sorge vieler Liebhaber:innen des klassischen Kinos ist, ob dieses mit der Übernahme nun endgültig ausstirbt und sich in Zukunft alles nur noch auf Streaming-Plattformen abspielen wird. Auch hierzu äußerte sich Netflix bereits. Netflix-Chef Ted Sarandos betonte, dass Netflix nach wie vor kein Gegenentwurf zum klassischen Kino sei und dass die von Warner produzierten Filme weiterhin im Kino zu sehen sein werden.
Netflix brachte im Jahr 2025 bereits 30 Filme ins Kino. Was hierbei allerdings auffiel, war, dass diese ein kürzeres Laufzeitfenster hatten als andere Filme. Wie „Variety“ berichtet, seien diese kürzeren Fenster für die Laufzeiten von Filmen im Kino „deutlich benutzerfreundlicher“, und die Fenster würden „sich in diese Richtung weiterentwickeln“. Wer also auch in Zukunft die von Warner produzierten Filme im Kino schauen möchte, sollte mit dem Kinobesuch nicht zu lange warten.
Hier einmal eine Auflistung möglicher Folgen laut „Crew United“:
Wie reagieren die Wettbewerbshüter?
Die Übernahme dürfte allerdings sowohl in Europa als auch in den USA auf kartellrechtlichen Widerstand stoßen. Mit HBO Max übernimmt Netflix einen großen Konkurrenten – der Streaming-Anbieter hat rund 130 Millionen Abonnent:innen. Auch in Kreisen Hollywoods besteht Kritik an dem Deal, da Netflix das Kinogeschäft in Zukunft einschränken könnte. James Cameron etwa bezeichnete die Übernahme im Podcast „The Town“ als „eine Katastrophe“.



