Toyah: Snob und Prolo


Nach internen Unstimmigkeiten fiel nun auch Toyahs Band auseinander. Nur Gitarrist Joel Bogen, Gründungsmitglied der Formation, hält sich noch zur Verfügung. Da Toyah derzeit jedoch mit Theaterspielen und Filmen beschäftigt ist, gibt es scheinbar im Moment noch keine Pläne, eine neue Band zu formieren. „Wenn irgendwas schief ging“, erklärte Toyah in einem Interview mit dem NME, „dann lag es für sie immer daran, daß ich mich der Schauspielerei widmete.“ Die Musiker hätten es sich zu einfach gemacht, zu wenig geübt, Geld verloren und ihr anschließend die Schuld gegeben. „Ich mußte sie die ganze Zeit bemuttern.“ Zur Zeit spielt Toyah in Londons Royal Court Theatre in Nigel Williams „Sugar & Spice“ – wie in „Jubilee“ auch wieder ein Mitglied einer Mädchengang. Derek Jarmans Shakespeare-Fantasie, „The Tempest“ läuft mittlerweile auch hier in den Programmkinos (vergl. ME Magazin, Kino Tips) „Tempest habe ich gemacht, weil ich vor Shakespeare Angst hatte,“ meint Toyah, die weiterhin hartnäckig versucht, als Schauspielerin und Sängerin gleichermaßen am Ball zu bleiben: „Ich mag beides; Musik und die Schauspielerei. Wenn ich spiele, gibt mir das eine Menge an Inspirationen für meine Musik. Wenn ich in so einem Stück auftrete, so bleibt mir der Tag, um an der Musik zu arbeiten.“ Und: „Ich habe zwei Persönlichkeiten,“ erklärte sie ferner dem NME, „Ich habe den Snob in mir und das Gewöhnliche. Der Snob ist der Schauspieler und der Gewöhnliche macht die Musik.“