Kopfüber in die Nacht – Von Killern und Komödianten


Ed kann nicht schlafen. So läuft er tagsüber geistesabwesend durch die Gegend und zeigt am Arbeitsplatz bald erste Ausfallerscheinungen. Die Situation spitzt sich zu, als Ed seine Freundin bei einem Seitensprung ertappt, sich daraufhin frustriert ein Flugticket kauft, um anderenorts Vergessen und Schlaf zu finden. Denn am Flughafen rennt Ed (Jeff Goldblum) nicht nur in die attraktive Diana (Michelle Pfeiffer), sondern zugleich auch in eine internationale Terroristen-Intriqe...

Nun ist „Kopfüber in die Nacht“ allerdings alles andere als ein Thriller geworden, der sich und das Genre ernst nimmt – sein Regisseur ist schließlich der junge Amerikaner Joan Landis. Und dem verdanken wir unter anderem bereits Filme wie „Die Blues Brothers“ oder „Ein amerikanischer Werwolf in London“. Auch die millionenschwere Produktion des Musikvideos „Michael Jacksons Thriller“ inszenierte Landis.

So vermengen sich in seinem jüngsten Werk unterhaltsam und intelligent Thriller-, Komödien- und Musikelemente. Dazu kommt eine Prise Parodie auf die Filmgeschichte. Und neben den beiden ausgezeichnet aufgelegten Hauptdarstellern tummeln sich zwei Dutzend Prominente aus dem Musik- und Filmgeschäft-zum Teil in winzigen, witzigen Gastauftritten.

Ex-Bardot-Gatte und Regisseur Roger Vadim mimt zum Beispiel einen eleganten französischen Gangster; Horror-Spezialist und Regisseur David Cronenberg ist Eds Arbeitskollege im Büro und John Landis selbst spielt einen Geheimdienst-Killer. Ein äußerst höflicher, aber mindestens ebenso blutrünstiger Killer ist auch Rock-Star David Bowie, dem das Schmuddel-Porträt offensichtlich viel Freude macht. Country-Sänger Carl Perkins ist genauso mit dabei wie Blues Brother Dan Aykroyd, Action-Regisseur Don Siegel und der Regisseur des „Großen Frust“, Lawrence Kasdan.

Bei soviel Berühmtheiten versteht es sich schon von selbst, daß auch der Soundtrack des Films hochkarätig ist: B.B. King hat zum ersten Mal Filmmusik geliefert. Im Gegenzug führte Landis bei B.B. Kings erstem Video-Clip „Into the Night“ Regie.

Aber auch wer keinen dieser und anderer Berühmtheiten identifizieren kann, kommt bei John Landis voll auf seine Kosten: „Kopfüber in die Nacht“ ist genau das richtige für einen Kinobesuch an einem warmen Frühsommerabend.