Helmet


Das Plakat vorm ehemaligen ‚Ivar Theater‘ verkündet: „Nackte Mädchen! Amateurfotografen willkommen“. Heute heißt der einstige Strip-Schuppen ‚Opium Den‘ und ist an diesem Abend bis zum Bersten mit Hollywoods Trendsetter-Elite gefüllt. Nachdem diese die Vorband Polara nach fünf Songs von der Bühne gepfiffen hatte, kommen Helmet und gehen gleich in die vollen. Page Hamilton und Co. tiefern ein Medley aus ihren Alben ‚Meantime‘ und ‚Betty‘ und einen Vorgeschmack auf ihr kommendes Album ‚Aftertaste‘. Hamilton unternimmt auf seiner ‚Washburn‘ dabei einen kurzen Ausflug ins Land der Soloklänge, bevor Heimet mit dem weitermachen, was sie am besten können: ungedrosselte Power und Mollakkordprogressionen, die im Grunde so klingen, als ob die Band den selben Song immer wieder von vorn spielen würde. Dann verkündet Page: „Der Club hat von uns eine Erklärung verlangt, daß wir uns jegliche Obszönitäten verkneifen sollen, aber ihr könnt so viel fluchen, wie ihr wollt.“ Ein appetitliches Surf-Girl gröhlt zurück: „Hey, Page, warum lutscht du nicht eine von denen?“ und zieht ihren knappen Pulli hoch, um das zu präsentieren, womit der liebe Gott sie ausgestattet hat. Hamilton grinst breit zurück, während die Band mit ‚Clean‘ den letzten Song des Abends spielt. Textprobe: „Make yourself the perfect butt, some passing thought, I don’t know what.“ Mein flüchtiger Gedanke, als ich das Venue verlasse: Helmet hinterlassen wirklich einen starken ‚Aftertaste‘.