Schnauze Band spielt!


McLusky: Sie sind laut, weil sonst keiner zuhört. Und weil sie sich nicht so gut kleiden, müssen sie noch lauter sein. Alle fragen nach Albini. Das hat man davon, wenn man ein Album mit einem der besten und berüchtigtsten Alternative-Produzenten der Welt aufnimmt – es dreht sich nur noch darum. Hier das Wichtigste in aller Kürze: Steve Albini riecht leicht nach Lavendel und trägt im Studio Overalls. „Er sieht aus wie ein intelligenter Slipknot“. sagt Andy Falkous, Sänger und Gitarrist von McLusky. Das ist jene Band, die uns vor zwei Jahren mit ihrem irrwitzig rumbollernden Album mclusky do Dallas die Lachfalten wegbügelte, uns mit einer wahnsinnigen Mixtur aus Noisecore, Blues, Punk und bedingungslos besinnungslosen Auftritten Respekt gelehrt hat vor der Kraft des Krachs und der Magie der Manie. Nun ist mit Jack Egglestone ein neuer Trommler beim Trio und das bereits vor seinem Einstieg einmal fertiggestellte Nachfolgealbum ein zweites Mal eingespielt. Es trägt den eingängigen Titel THE DIFFERENCE BETWEEN ME AND YOU IS that im NOT on fire. „Auf do Dallas waren eher schnell gespielte Garage-Rocksongs mit Geschrei. Das neue Album ist alles, und man weiß nie, was als nächstes passiert“, doziert Andy. Andy lebt in Cardiff und hat selten Geld. Er ist ein freundlicher Mann mit Bauch und verachtet Gewalt. Er flucht nur ein bisschen zu viel. Zum Beispiel, wenn die Leute auf seinen Konzerten labern. Das macht ihn irre.

„Warum wir ein leiseres Stück wie „Fuck This Band“ nicht spielen? Weil irgendwelche Vollidioten immer reden, wenn es ruhiger wird. Bei „Lightsobre Cocksucking Blues‘ verstehen sie dafür ihr eigenes Wort nicht mehr. Das war übrigens auch der Grund, warum wir das Stück geschrieben haben. „Wie unglamourös – wie übrigens überhaupt die ganze Band: Ganz normale Typen sind das, und das ist ihr Handicap, sagt Andy. Man muss nämlich wissen, dass McLusky überall gern gesehen sind, nur daheim in Wales ignoriert werden. Warum das so ist, glaubt Falkous zu wissen: „Wir sind nicht unbedingt die bestgekleidete Band. In England ist Popmusik aber eine Frage des Stils. Es hilft einer Band wie Franz Ferdinand, dass sie gut gekleidet ist. Aber was sagt sie mir über mein Leben?“