a-ha: München, Olympiahalle


Noch mutiger als beim letzten Mal: Die Norweger bestreiten ihr Live-Set nur zur Hälfte mit Single-Hits.

Der Melancho-Pop des Openers Saybia klingt im Prinzip genauso wie eine britpoppige Version von a-ha. denen man mal eben die dominanten Keyboards von der Bühne geschleppt hat. Aber die Sechseinhalbtausend vor selbiger wollen keine Replik, warten lieber geduldig auf das Original, das man zuletzt vor gul eineinhalb Jahren an gleicher Stelle so frenetisch beklatscht hatte. „Forever Not Yours‘, „Minor Earth Major Sky“ – na, der Einstieg lässt sich doch schon mal ganz gut an. Magne Furuholmen, Paul Waaktaar-Savoy und Morten Harket, früher für ihre lausigen Konzerte mit schöner Regelmäßigkeit abgewatscht, lassen heute in dieser Beziehung nichts mehr anbrennen mit vier stete Klangdichte gewährleistenden Gastmusikern, opulentem Licht und passablem, aber nicht berauschendem Sound. Und einer Setlist, die nur anfänglich schwer hitlastig wirkt. Doch je später der Abend, desto überraschender das Repertoire: Die Norweger kramen aus der Klamottenkiste Non-Singles wie „The Swing Of Things“ hervor, eine Nummer, die beinahe zehn Jahre lang auf dem Live-Index der Band gestanden hatte. Schade nur, dass sie hartnäckig Ballade an Ballade reiht – irgendwie, scheint’s, war beim letzten Mal mehr Feuer drin. Das bricht nach gut 80 Minuten bei „Take On Me“ aber dann doch noch aus, während „The Living Daylights“ durch eine unerwartete Reggae-Halftime-Kehrtwendung punktet. Mit „Summer Moved On“ geht es nach 90 routinierten, letztlich nie elektrisierenden Minuten in die knapp bemessene Verlängerung. Und was soll man sagen – es reicht auch.

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