Adam Green live und akustisch in Berlin 2014: So war sein Konzert im Babylon


Das Leben ist ein Wunschkonzert: Adam Green performt in alter Spaßmacher-Manier nach den Wünschen des Publikums und macht dabei eine sehr gute Figur.

Adam Green hat sich da etwas in den Kopf gesetzt. Nach seinem DIY-Regiedebüt „The Wrong Ferrari“ möchte der New Yorker Songwriter nun eine moderne Version des orientalischen Märchens Aladdin inklusive Soundtrack aufnehmen, und zwar diesmal professionell. „But honestly, I can’t pay it all myself“, gibt er zu. Deshalb startete er in der vergangenen Woche ein entsprechendes Crowdfunding- Projekt via Kickstarter. Auch seine andauernde Akustik-Tour soll ihm bei der Finanzierung seines Film- und Musik-Projekts helfen. Nachdem der 32-Jährige auf seinem vergangenen Album mit Binki Shapiro bewiesen hat, dass er auch als ernstzunehmender Künstler auftreten kann, hieß es beim Berliner Tourstop am Donnerstag, den 30. Januar 2014, back to the roots: Als Quatschkopf unterhält Adam Green einen vollen Kinosaal im Babylon Berlin.

Adam Green wirkt an diesem Abend wie eine Kombination aus Zirkus-Äffchen und Jukebox. Nur mit einer Gitarre bewaffnet und lediglich von Ex-Moldy-Peaches-Kollege Toby Goodshank unterstützt, liefert Green eine amüsante Show ab, bei der er auf Zuruf Songs spielt, sodass neben Hits wie „Emily“ und „Dance With Me“ auch Outtakes wie „Bleeding Heart“ die Setlist schmücken. Und, als echtes Highlight der Show, wird auch das vor Ewigkeiten aufgenommene Libertines-Cover „What A Waster“ herausgekramt. Damit, dass er diesen Indie-Gassenhauer noch einmal live spielen wird, hat wohl niemand gerechnet.

Adam Green ist an diesem Abend gut drauf. Spielt nicht er, sondern Goodshank die Gitarre, führt Green selbst wilde Ausdruckstänze vor, tut dies mit einer Mischung aus Nüchtern-  und Verschmitztheit, wie nur er sie hat. Das Lächeln kann sich kaum einer im Publikum verkneifen. Trotz reduzierter Versionen der Songs (Green spielt neben Stücken von seinen Soloalben auch Titel aus Moldy-Peaches-Zeiten und der Zusammenarbeit mit Binki Shapiro), bei der die Simplizität der Songs des Musikers noch einmal verdeutlicht wird, macht Adam Green sich noch immer gut als Ein-Mann-Show.

Von der – trotz Bestuhlung – ausgelassenen Stimmung im Publikum mitgenommen, haut Green einen Song nach dem anderen raus, sodass der Abend erst nach 27 Songs und zwei Zugaben um kurz vor zwölf endet. Komplett gesättigt und zufrieden schwirrt das Publikum aus dem Saal.

Adam Green tritt während seiner fortlaufenden Europatour am 31. Januar 2014 in Hamburg, am 3. Februar in Köln und am 6. Februar in München auf.

Adam Green live in Berlin 2014 – die Setlist:

„Bluebirds“

„Novotel“

„Tropical Island“

„Pay The Toll“

„Buddy Bradley“

„Cigarette Burns Forever“

„Drugs“

„Party Line“

„That’s What They Call The Blues“ (Unreleased Song, Aladdin)

„Gemstones“

„Emily“

„Here I Am“ (Adam Green & Binki Shapiro-Cover)

„What A Waster“ (Libertines-Cover)

„We’re Not Supposed To Be Lovers“

„Friends Of Mine“

„Cannot Get Sicker“

„Give Them A Token“

„Carolina“

„Jessica“

„Dance With Me“

Zugabe:

„Baby’s Gonna Die Tonight“

„Lucky Number Nine“ (The-Moldy-Peaches-Cover)

„I Forgot“ (The-Moldy-Peaches-Cover)

„Bleeding Heart“ (EP-Outtake)

„Mozarella Swastikas“

2. Zugabe

„The Prince’s Bed“

„Who’s Got The Crack“ (The-Moldy-Peaches-Cover)

Adam Green live beim Musikexpress

Am Nachmittag vor seinem Berlin-Konzert hat Adam Green der Musikexpress-Redaktion übrigens einen Besuch abgestattet. Unser Interview mit ihm zeigen wir hier in den nächsten Tagen, seine kleine Live-Einlage schon jetzt: