Ariel Pink


Sind wir bereit für seine Musik?

Die Musik: Die grandiosen und seltsam flach abgemischten Lo-Fi-Songs, die Ariel Pink alleine zu Hause aufnimmt, sind in ihrer Art einzigartig. Der Versuch einer Be- und Umschreibung dessen, was einen da aus den Lautsprechern anweht: Hätte ein geisteskranker Produzent unveröffentlichte Beatles-und Herman’s-Hermils-Bänder mit mehrstimmigen Vocal-Tracks der Beach Boys gemischt, um seine irrsinnigen Remixe von den Fläming Lips covern zu lassen, die sich bei der Aufnahmesession von der französischen Elektronik-Legende Jean-Jacques Perrey begleiten lassen würden, dann hätte man ein Ergebnis, das womöglich im Ansatz so gespenstisch und fesselnd wäre wie Ariel Pinks HOUSE ARREST. Kein Wunder, daß es nicht ganz einfach ist, solche Lieder [die auf CD klingen, als könnte man sie nicht laut machen] live zu präsentieren.“.Ich werde überalt ausgebuht“, erzählt Ariel Pink. „Viele Leute verstehen nicht, welche Rolle ich auf den Platten spiele. Die denken, daß ich Samples benutze oder irgendeine Play-Taste drücke. Sie wissen nicht, daß ich mir alle Instrumente selbst beibringe. Ich hab meinem Vater ein paar Sachen vorgespielt, und er hat danach noch weniger verstanden, warum ich Musiker geworden bin. Er hat gedacht, daß das alles aus dem Computer kam. In Wahrheit verfolge ich bei meiner Musik eine Anti-Sampüng-Philosophie. Im Kern geht es um Rock n Roll. Ich spiele alles.“

Der Künstler: Als Sohn einer jüdischen Immigrantenfamilie, die aus Mexiko nach Los Angeles kam, wuchs Ariel Pink in Beverly Hills und West-L.A. auf. „Ich hab‘ mich in Rock’n’Roll verliebt- in meinem Bett mit Kopfhörern“, erzählt er. The Cure, The Germs, Throbbing Gristle und 60ies-Psychedelia trugen zu seiner musikalischen Sozialisation bei. Heute lebt er – ohne Auto, seit es wegen nicht bezahlter Strafzettel von der Polizei eingezogen wurde – am Echo Park in einer der unordentlichsten, vermülltesten Wohnungen von ganz L.A.

Ariel Pink – House Arrest (Paw Tracks/Cargo)