Auch mit seiner neuen Platte versetzt Stephan Eicher seine Fans in Entzücken


Nach seinem reichlich merkwürdigen musikalischen Einstand bei der Neue Deutsche Welle-Formation Crauzone (u. a. „Eisbär“) mit jeder Menge Beats und Loops hat sich der introvertierte Franko-Schweizer Stephan Eicher als Solokünstler einen Namen gemacht. Heute steht Eicher für eine einzigartige Mischung aus ethnischer Musik, Schweizer Einflüssen, modernem Chanson und Pop. Damit wurde er vor allem in Frankreich berühmt. Aber auch in anderen europäischen Ländern hat Eicher sich eine treue Fan-Gemeinde erspielt, die in ihm bisweilen den Jacques Brei fürs nächste Jahrtausend sieht. Das neue Album des Schweizers („Louanges“) fügt sich bestens in sein Gesamtwerk ein, ist romantisch und im besten Sinne schön, bringt aber auch wenig Neues. Doch der scheue, einmeterneunzig große Schlaks hat von jeher seine ganz eigenen Sichtweisen: „Die blaue Stunde“, schwärmt der Romantiker, „ist die intensivste Stunde des Tages. Exakt für diese Zeit ist meine Musik gemacht. Der Verstand arbeitet in dieser Stunde, die Tag und Nacht voneinander trennt, am klarsten. Denn er hat Angst vor der Welt, die in dieser Zeit am unheimlichsten und unfaßbarsten ist.“