Badly Drawn Boy


MUSIK

Ähnlich wie bei amerikanischen Indie-Acts wie Pavement oder Smog versucht sich Dämon Gough (alias Badly Drawn Boy) hinter schlampig intoniertem Gesang und scheinbar lustlosem Akustik-Gitarrengeklimper zu verstecken. Doch er kann uns nicht täuschen: Die 18 im Detail liebevoll gebastelten Kompositionen lassen zwischen den Zeilen eine Genialität und Leidenschaft für Musik erkennen, die diesem Album Ausnahmestatus zukommen lässt. Die englische Presse bezeichnete „The Hour Of Bewilderbeast“ bereits als ,,’Pet Sounds‘ des Indie-Rock“, die Schubladen-Freunde unter den Musikkritikern bejubeln Gough als „britischen Beck„. So oberflächlich Vergleiche dieser Art zwangsläufig sind, es ist was dran: Dämon Gough komponiert auf unkonventionelle Art, der kreative Druck scheint ihm bisweilen selbst Kopfweh zu bereiten. Trotzdem bündelt er seinen Ideenüberschuss zu wohlklingenden und intelligenten Songs, die zeitlos sind und glücklich machen.

INTERPRET

Auch wenn es sein Album erst auf den zweiten Blick vermuten lässt: Gough besitzt etwa 60 illegale Live-Versionen von Springsteens „Thunder Road“. Sonst weiß man noch wenig über diesen Briten aus Manchester, und er gibt sich alle Mühe, dass das so bleibt: Seine Plattenfirma braucht bisweilen drei Wochen, um Interviews zu arrangieren, und unsere (vereinbarten) Anrufe aus den Musikexpress-Büros leitete er vorsorglich auf seine Mailbox um.

TEXTE

Die Poesie auf „The Hour Of Bewilderbeast“ ist schlicht und schön: es geht eigentlich immer um die Liebe. Die LP beschäftigt sich mit fast allen Aspekten einer Beziehung von schwindelerregendem Verliebtsein („The Shining“) über partner-klammernde Zukunftsangst („Epitaph“) zum „Mirgehts-tv/rfc/ich-besser, komm-bitte-zurück“ -Nachweinen, (lin) BADLY ORAWN BOY The Hour Of Bewilderbeast CD ist erhältlich (BBQ)