Ben Khan


Er ist ein Verführer. Betörend lockt der Sound aus Soul und Synthesizern, dröhnenden Funkgitarren und holperndem R’n’B, Jai Paul und „Purple Rain“. Seit letztem Sommer plätschern die Demos des 21-jährigen Londoners wohldosiert in den Netzstrom. Dort spukte der Produzent als hundertausendfach geklicktes, gesichtsloses Mysterium herum, bis im Mai eine EP namens „1992“ erschien. Sparsam sind die Beats im euphorischen „Youth“, dafür wirbeln die Bässe umso dichter. „Eden“ klingt wie eine lässig-entschleunigte Version von „Get Lucky“ für ein Webvideo. Man hört die Biografie eines Skaterboys, der zwischen B. B. King und Nirvana zum Gitarrespielen kam und dann HipHop, Drum-Computer und die Möglichkeiten des Hypertextes entdeckte: Dalí steht in seinen Clips neben der Atombombe und Hitchcock-Krimis. Hereinspaziert, in dieses Panoptikum der Internetkultur!