Blablacar: Carsharing-Start-up für eine verknüpfte Welt


Immer mehr Start-ups 'connecten' Fremde. Ob das Übernachten in Privatwohnungen, private Dinner unter Fremden, der Gedankenaustausch bei Twitter und mit Blablacar wird nun auch das Trampen international und digital.

Blablacar hat sicher das hässlichste Logo, das man sich als Ästhet vorstellen kann. Und auch der Name der französischen Plattform, die sich gerade über ganz Europa ausbreitet, ist fragwürdig. Er bedeutet ziemlich banal: Fremde unterhalten sich gegenseitig auf einer Autofahrt. Die Idee ist einfach: Mitfahrgelegenheiten auch über Landesgrenzen hinweg auszuweiten und so das Trampen zu digitalisieren.

Die Idee ist nicht neu – auch auf Carpooling und seinem Portal Mitfahrgelegenheit.de konnte man vereinzelt Fernreisen ergattern – die Community von Blablacar ist jedoch schon so groß, dass Medien wie Wired, New York Times oder das Wall Street Journal die Plattform zu einem der vielversprechendsten Start-ups zählen. Was natürlich auch damit zusammenhängen könnte, dass die Idee des Car-Sharings nicht sonderlich verbreitet in den USA ist.

Nichtsdestotrotz entfacht Blablacar auch in Europa einigen Wirbel. Über 400.000 Fahrten werden monatlich von Hamburg nach Kotka in Finnland, von Paris über München nach Athen oder von London nach Frankfurt über Sofia angeboten. Und über 2,3 Millionen Nutzer sind inzwischen angemeldet. Während Sozialforscher also die fortschreitende Isolation des Einzelnen beklagen, kann man das auch ganz anders sehen: Wir teilen uns Autos mit fremden Menschen, wohnen im Urlaub oder auf Kurztrips in Privatwohnungen via Airbnb, teilen unser Essen mit Fremden dank Eat With und unsere Gedanken via Twitter, mit allen die es interessiert. Man könnte meinen, es menschelt vielleicht mehr denn je.