Glaubt man ihrer Sängerin Dolores O’Riordan, so haben die irischen Cranberries nach dem Erfolg von „No Need To Argue“ und der Single „Zombie“ die falsche Ausfahrt genommen. Auf „To The Faithful Departed“ nämlich erhoben sie den Zeigefinger und klotzten mit „Bosnia“ oder „War Child“ verantwortungsschwere Weltverbesserungsarien in die Landschaft. „Irgendwie kamen wir auf die Idee, daß eine große Band auch große Themen zu Papier bringen muß, was natürlich Blödsinn ist“, erinnert sich Dolores, „dann fängst du an, völlig realitätsfremde Songs zu schreiben.“ Das Resultat war weniger erfolgreich als erwartet und trieb die Cranberries in eine Sinnkrise. Tatsächlich war Sängerin Dolores leer und ausgepowert. In dieser Situation half nur eins: Mrs. O’Riordan schaltete einen Gang runter, zog sich ins Private zurück und genoß ihre Mutterschaft. Später arbeiteten die Cranberries in aller Ruhe an ihrem 4. Album und werfen nun den Warlords dieser Welt ein beherztes „Bury The Hatchet“ („Begrabt das Kriegsbeil“) entgegen. Bei den großen Themen ist es wohl doch geblieben.