Danko Jones: Never Too Loud


musikexpress.de-User David macht sich Gedanken über die kanadische Rock'n Roll-Maschine Danko Jones und hört sich in ihr neues Album rein - natürlich LAUT!!!

Meet The Jones… Die kanadische Rock’n Roll-Maschine namens Danko Jones produziert weiter Töne. Auch weiter harte? Der neueste Zögling hört auf den Namen NEVER TOO LOUD. Klingt nach Kompromisslosigkeit; gut, fein, so wollen wir das, gib’s uns Danko, oder besser gebt’s uns Danko. Im Übrigen beglückt die Familie Danko Jones uns Europäer Ende Februar noch vor ihrer Heimat Kanada mit dem neuen Silberling (oder den neuen I-tunes; na ja). Sind wir jetzt Priviligierte, oder doch eher Versuchskaninchen für Dankos neueste Sammlung von musikalischem Output. Wir wollen es rausfinden und hören rein – natürlich LAUT!!!Was erwarten wir von den drei (ja sie sind immer noch drei und sie tragen auch immer noch mit Vorliebe schwarz, aber sie sind trotzdem nicht der Black Rebel Motorcycle Club, auch wenn, vorab gesagt, einige der Songs wirklich Ähnlichkeiten aufweisen) Typen, die sich nach einem von ihnen benennen? Richtig: Wir wollen gerockt, durchgeschüttelt und ja, auch begeistert werden, und wir wollen wieder Appetit kriegen, die Songs live zu bestaunen.Lied 1 trägt den Titel „Code Of The Road“… und ja, die Nummer lässt den Asphalt brennen – mindestens. Treibende Riffs, staubtrockene Drums und Dankos stimmliches Rockeisen servieren typische Danko Jones-Kost allerhöchster Güte, und wer nach dem Song noch ruhig sitzen, geschweige denn atmen kann, ist wahrscheinlich taub, anders wäre so etwas nicht zu erklären, bei einem Rockbiest wie diesem. Mach weiter so, du schönes Album – schön wäre es. Es folgt „City Streets“, welches mit typischem Danko-Sound weniger zu tun hat, die fast schon (Punk-) poppigen Strophen sind dann doch eher gewöhnungsbedürftig, als dass sie einen brutal umreißen, oder besser mitreißen (tut nicht so weh und macht trotzdem Spaß). Riffrock gibt es dann aber wieder in bester Manier mit „Still In Highschool“ und trotzdem sind auch hier wieder erhebliche Unterschiede zum vielleicht auch schon zu guten Opener zu hören.Mit Stück 4, „Take Me Home“, dürfte man dann ungefähr so gerechnet haben, wie mit einem Sieg von England über Deutschland im Elfer-Schießen – nämlich gar nicht. Ja, Danko hat die Akustikgitarre für sich entdeckt, bestimmt Zufall, aber trotz der Skepsis (Danko und Akustikklampfe, na ja…) nach den ersten Tönen muss man resümieren, dass hier ne janz wat tolle Uptempo pop’n roll Nummer mit echtem und vor allen Dingen gutem Ohrwurmcharakter das Licht unserer in den letzten Jahren arg gebeutelten Popwelt erblickt hat. Einziges Manko: Der Song weist eine gewisse, aber hoffentlich nicht absichtlich herbeigeführte Ähnlichkeit zu einem Song auf (namentlich nicht erwähnungswürdig), mit dem die „Band“ Wheatus vor einigen Jahren den Versuch unternahm, die Welt, oder zumindest die des Pop zu zerstören. Weiter im Programm: Es wir gerockt, der Sound ist knackig, so weit so gut. Der Funke springt aber dann leider doch nur bedingt über. Songs wie „Let’s Get Undressed“ oder „Something Better“ sind mal mehr, mal weniger gute Rocknummern, denen aber allesamt der letzte Biss, das letzte Quäntchen an Feuer und Entschlossenheit etwas fehlt. Hervorheben muss man allerdings noch die Nummer namens „Your Tears My Smile“, ein Song mit Favorite-Song-Potenzial, der das Gesamtwerk nach hinten hinaus nochmal durchstarten lässt, so wie es mit „Code…“ angefangen hat.Im Gesamten betrachtet rocken Danko Jones auch auf Album Nr.4 wie von der „SchmeißDenAmpAnCobra“ gebissen. Straight, schweißtreibend und, banal gesagt, einfach GUT. Dafür schon mal Danke. Weiterentwicklung (musikalischer Art) mal wieder Fehlanzeige, aber andersrum betrachtet: Wer erwartet das von Danko Jones, sollen die etwa das Rad neu erfinden? Nö, die sollen rocken, tun sie, ja dann ist doch gut, also ne zwei. Setzen, Album anhören.