Danny Masterson: Neuer Antrag stellt Vergewaltigungsprozess & Scientology infrage
Danny Mastersons Team kritisiert Ermittlungsarbeit und Scientology – und will so Urteil neu anfechten.
Danny Masterson versucht aktuell seine Verurteilung aufheben zu lassen. In dem am Montag, 17. November, veröffentlichten Antrag führt der Anwalt des Schauspielers aus, sowohl die damalige Verteidigung als auch die Ermittlungsbehörden hätten gravierende Fehler begangen. Diese hätten zu einem „unfairen Prozess“ geführt, so die Argumentation.
Masterson, heute 49, war im September 2023 zu 30 Jahren bis lebenslanger Haft verurteilt worden. Eine Jury sah es als erwiesen an, dass der „Die wilden Siebziger“-Darsteller zwei Frauen Anfang der 2000er Jahre sexuell missbraucht hatte. Die beiden Frauen hatten Danny Masterson über die Scientology-Kirche kennengelernt. Vor Gericht gaben sie an, die Kirche habe sie davon abgehalten, die Übergriffe zu melden. Die Kirche wies diese Vorwürfe jedoch entschieden zurück.
Die Vorwürfe gegen die damalige Verteidigung
In dem aktuellen, 183 Seiten langen Antrag behauptet Danny Mastersons neuer Anwalt Eric Multhaup, der damalige Verteidiger Phillip Cohen habe entscheidende Fehler gemacht. Er habe entlastende Zeug:innen nicht vorgeladen, darunter Freund:innen der Opfer, die von einvernehmlichen sexuellen Kontakten berichtet hätten. Eine der Frauen habe ihren Kontakt zu Masterson seinen Aussagen zufolge gar als „den besten Sex ihres Lebens“ bezeichnet, so die Formulierung im Antrag.
Multhaup kritisiert zudem, Cohen habe es versäumt, eine aktive Gegenstrategie zu entwickeln – etwa Beweise vorzulegen, die den Vorwurf des Betäubens der Opfer entkräften sollten. Obwohl die Staatsanwaltschaft keinerlei forensische Nachweise für eine Vergiftung präsentierte, sei die Verteidigung in diesem Punkt „passiv“ geblieben.
Einfluss durch Leah Remini?
Ein weiterer zentraler Punkt des Antrags betrifft die angeblich voreingenommene Ermittlungsarbeit. Multhaup verweist auf die Rolle der Schauspielerin und ehemaligen Scientologin Leah Remini, die die Opfer öffentlich unterstützt und ihre Vorwürfe in einer Dokumentarserie thematisiert hatte. Laut Antrag soll Remini informell Einfluss auf die Ermittlungen genommen haben. Sie sei als strategische Beraterin und Expertin für Scientology-Praktiken einbezogen worden – obwohl das LAPD gewusst habe, dass sie eine persönliche Fehde gegen Danny Masterson und die Kirche verfolge.
Vorwürfe gegen Scientology
Eine Recherche der „Los Angeles Times“ aus dem Jahr 2024 brachte weitere Vorwürfe ans Licht. Demnach sollen Vertreter der Kirche versucht haben, die Ermittlungen gegen Masterson zu behindern. Dazu zählen ein Einbruch im Haus eines leitenden Staatsanwalts sowie Berichte über Verfolgung und Einschüchterung von Ermittler:innen. Eine interne Untersuchung konnte diese Vorwürfe jedoch nicht bestätigen.
Aber auch: Zwei von Mastersons früheren Anwälten wurden sanktioniert, weil sie vertrauliche Prozessunterlagen unrechtmäßig an die Kirche weitergegeben hatten.


