Das Letzte Wort: Stephin Merrit


Welchen Luxus leistest du dir?

Ein Haus voller Instrumente, die ich bei Aufnahmen tatsächlich benutze. Dabei könnte ich sie auch mieten.

Wovor hast du Angst?

Ich habe allerlei Horrorgeschichten gelesen und mir fiel auf, dass alle Protagonisten eines gemeinsam hatten: Sie starben ungeliebt. Ich glaube nicht nur, dass das meine größte Angst ist. Sie ist es ganz eindeutig.

Was ist die am meisten überschätzte Tugend?

Intelligenz. Zumindest als Musiker brauchst du nicht allzu viel davon.

Hast du einen regelmäßig wiederkehrenden Albtraum, der mit deinem künstlerischen Schaffen zu tun hat?

Mein ganzes Leben ist ein wiederkehrender Albtraum, der mit meiner Arbeit zu tun hat.

Mit welchem „großen Album“ der Rockgeschichte kannst du nichts anfangen?

Ich weiß, dass es radikal klingt: Ich verabscheue Dusty Springfields DUSTY IN MEMPHIS.

Mit welchem Song beginnt das ultimative Mixtape?

„Also sprach Zarathustra“ von Richard Strauß.

Was war an den Beatles gar nicht mal sooo gut?

Die Texte.

Mit wem würdest du gerne die Nacht durchzechen?

Mit Nathan Lane (US-Musicaldarsteller – Anm. d. Red.). Das wäre extrem unterhaltsam, und wir könnten endlos alte Standards singen.

Was war das unmoralischste Angebot, das dir unterbreitet wurde?

Jemand wollte unseren Song „Washington D.C.“ für eine Dokumentation über George Bush kaufen.

Was ist deine schlechteste Angewohnheit?

Mitten im Satz peinliche Pausen einzulegen.

Was war dein miesester Auftritt?

Eine Show in Austin, Texas. Die Außentemperatur betrug fast 50 Grad und die Klimaanlage war hinüber.

Wovon hast du absolute keine Ahnung?

Sport. Ich halte es da mit Noam Chomsky: „Sport ist dazu da, dumme Menschen aus der Politik fern zu halten.“

Auf welchen Moment deiner Karriere warst du am schlechtesten vorbereitet?

Vermutlich auf meine erste Peking-Oper. Ich wäre nämlich viel besser auf meine zweite Peking-Oper vorbereitet gewesen.

Welche Musik hörst du nur heimlich?

Meine eigene. Ich höre sie ungern in Gesellschaft, denn das wirkt so, als würde ich sie den anderen aufdrängen wollen.

Welches Geräusch hörst du am liebsten?

Donner. Ich würde gerne mal den Klangeffekt hören, mit dem sie früher im Theater Donner imitierten, indem sie eine Bowlingkugel über eine hölzerne Bahn krachen ließen.

Welchen anderen Musiker kann man nur beneiden?

Stephen Sondheim (Musical-Komponist – Anm. d. Red.) kommt der Göttlichkeit wohl am nächsten.

Warum spielen in Bands so wenige Frauen?

Weil Männer und Frauen auf Reisen nicht gut miteinander klar kommen. Aber Frauen kommen auf Reisen auch nicht gut miteinander aus, weshalb es kaum Bands gibt, in denen mehr als eine Frau spielt.