Das wäre nicht nötig gewesen


Der Musikexpress zieht die Ausrutscher der Großen und Guten unterm Teppich der Geschichte hervor.

Jackson Browne – World In Motion (1989)

Ja ja, die Politik-so ehrenwert es war und ist, dass Citizen Browne in den 80er Jahren seinen künstlerischen Output zu weiten Teilen in den Dienst der guten Sachen (Amnesty International. Anti-Atomkraft, Anti-US-Imperialismus, Nelson Mandela etc.) stellte, so wenig verhalf ihm dies zu künstlerischem Höhenflug. Nun ist es eines, sich unentgeltlich bei Gutmenschen-Tourneen auf die Bühne zu stellen und das Auditorium mit wunderbaren Liedern wie „For Everyone“ oder „Late For The Sky“ zu beglücken. Etwas anderes ist es, langatmige Manifeste von der Sorte „World In Motion“, „The Word Justice“ oder „My Personal Revenge“ mit uninspirierten Langweiler-Melodien zu unterlegen und das Ganze dann als der Plattenweisheit letzter Schluss in die Läden zu stellen. Nicht umsonst geriet „World In Motion“ zum größten Kommerzflop in Brownes Karriere. Da halfen auch prominente Sidekicks nicht, weder David Crosby noch Bonnie Raitt, Scott Thurston oder David Lindley konnten verhindern, dass „World In Motion auch bei Fans deutlich durchfiel. Symptomatisch, dass „I Am A Patriot“, der auffälligste Song des Albums, vom Kollegen Little Steven stammte. Erst vier Jahre später erschien mit „Im Alive“ das nächste Browne-Album, es zeigte eine ansteigende Formkurve – und beschäftigte sich wieder mit eher persönlichen Themen.