Der Umsetzer


Regie: Benno Trautmann und Brigitte Toni Lerch Darsteller: Klaus Jespen, Charles H. Vogt, Peter Schlesinger, Hildegard Wensch.

Der weißhaarige Berliner Nachtwächter Fritz Britz will sich nicht „umsetzen“ lassen. Drei Jahre braucht der Spezialist des großen Wohnungsbauunternehmens, das anstelle der alten, vertrautenMietshäuser moderne Wohnwaben errichten will, bis er den alten Mann aus dem Haus geekelt hat. In der Zwischenzeit stirbt die Frau des Nachtwächters an der verrotteten Lichtleitung, den Hund holt der Hundefänger, ein Haus nach dem anderen wird abgerissen. Nur der Alte sitzt noch beharrlich in seiner alten Bruchbude, die ihm im Laufe eines langen Lebens vertraut geworden ist. Schließlich zahlt er die Miete nicht mehr und beschließt, sich umzubringen.

Doch der Strick reißt von der morschen Decke, der Gastod bleibt aus, weil die Stadtwerke soeben den Hahn zugedreht haben…

Das ist — kurz gefaßt — die bei aller Realistik vergnüglich erzählte Geschichte des ersten Films, den die beiden Berliner Jungregisseure Trautmann und Lerch mit viel Spaß am Kino und wenig, dafür aber gepumpten Geld gedreht haben. “ Der Umsetzer “ läuft abseits der großen Kinopaläste in Programmkinos, lohnt aber auch einen Umweg . Seit „Lina Braake“ die Welt der Alten auch den Jungen wieder etwas näher gebracht hat, müssen die Kinostars auch nicht mehr ganz so jung und knackig sein. Und das Problem grauer Betonkasernen mit ihrer Unfreundlichkeit und ihren meist hohen Mieten betrifft jeden — besonders, wenn davon mit soviel Komik berichtet wird.